Adipositas und Übergewicht - Nutzung von Daten der Schuleingangsuntersuchungen für die Gesundheitsberichterstattung des Bundes und die NCD Surveillance (AdiRaum 2.0)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“, Förderschwerpunkt „Prävention von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen“

Kind beim Arzt

Projektleitung

Robert Koch-Institut
Dr. Anja Schienkiewitz
Nordufer 20
13353 Berlin

Projektlaufzeit

01.12.2023 bis 30.11.2025

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Prävention von Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen“.

Ansprechperson

Dr. Maren Walgenbach
DLR Projektträger
​​​​​​​projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Motivation

Adipositas ist ein zentraler Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und weitere nicht übertragbare Krankheiten, die für einen Großteil der Krankheitslast und Krankheitskosten in Deutschland verantwortlich sind. Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen sind aufgrund ihrer Häufigkeit und ihrer Bedeutung für diverse Folgeerkrankungen Gesundheitsprobleme von hoher Relevanz. Verlässliche Daten zur Häufigkeit von Adipositas im frühen Kindesalter sind Voraussetzung für gezielte gesundheitspolitische Maßnahmen zur Prävention von Adipositas und den damit verbundenen Folgeerkrankungen. Eine Datenquelle sind Schuleingangsuntersuchungen (SEU) des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) der Länder. Die SEU sind gesetzlich vorgeschriebene Untersuchungen, in denen flächendeckend Daten zur geistigen, körperlichen und sozialen Entwicklung von Einschulungskindern erhoben werden. Nur wenige Bundesländer veröffentlichen die erhobenen anonymen Daten.

Ziele und Vorgehen

Mit AdiRaum 2.0 soll eine nachhaltige Struktur zur Nutzung und regelmäßigen digitalen Zusammenführung der Daten der SEU des ÖGD der Länder zu Übergewicht und Adipositas entwickelt werden.

Für eine Bereitstellung der SEU-Daten zu Übergewicht und Adipositas auf Grundlage der Messwerte zu Körpergröße und -gewicht gilt es, weitere Verantwortliche der Datenerhebung und Datenhaltung auf Landesebene zu gewinnen, um sich an dem Projekt mit dem Robert Koch-Institut (RKI) zu beteiligen und aggregierte SEU-Daten zur Verfügung zu stellen. Dafür soll die bisherige Datengrundlage eines Pilotprojektes (2015 - 2019) um Einschulungsjahrgänge bei allen teilnehmenden Ländern rückwirkend ab 2010 und ab 2019 – sofern verfügbar – erweitert werden. Die aggregierten SEU-Daten sollen in einer Datenbank zusammengeführt werden, um Erkrankungshäufigkeiten für Übergewicht und Adipositas berechnen zu können. Die Nutzung des Indikators Untergewicht soll in einem Diskussions- und Abstimmungsprozess mit den Ländern geprüft werden. Zudem sollen Trends über die Zeit abgebildet werden. Die Datenbank ist des Weiteren die Grundlage für die Visualisierung der Ergebnisse in einer grafischen Benutzeroberfläche (Dashboard), die für die Gesundheitsberichterstattung des Bundes genutzt werden kann. Darüber hinaus soll ein Konzept für das kontinuierliche (möglicherweise automatisierte) Einpflegen der Daten in die grafische Benutzeroberfläche erarbeitet werden.

Perspektiven für die Praxis

Durch die Entwicklung einer nachhaltigen Struktur zur Nutzung und regelmäßigen digitalen Zusammenführung der Daten der SEU zu Übergewicht und Adipositas im Projekt AdiRaum 2.0 sollen die Erkrankungshäufigkeiten und zeitlichen Trends aufgezeigt werden. So sollen Daten der SEU für die Gesundheitsberichtserstattung des Bundes und das Health Information System der Surveillance nichtübertragbarer Krankheiten (NCD) des RKI dauerhaft nutzbar gemacht werden. Die Erkenntnisse des Projektes sollen perspektivisch genutzt werden, um gezielter gesundheitspolitische Maßnahmen zur Prävention von Adipositas und den damit verbundenen Folgeerkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zu erarbeiten und präventive Aktivitäten zielgerichteter an regionale Bedarfe und Verhältnisse anzupassen.

Stand: 30. Januar 2024
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