Robert-Koch-Preis und -Medaille in Gold verliehen
6. November 2015. Für ihre bahnbrechenden Forschungsarbeiten zur Entwicklung von Zellvermehrungssystemen für Hepatitis-C-Viren erhielten die beiden Molekularbiologen Professor Ralf Bartenschlager aus Heidelberg und Professor Charles M. Rice aus New York am 6. November zu gleichen Teilen den Robert-Koch-Preis 2015. Für sein wissenschaftliches Lebenswerk wurde dem Londoner Professor Peter Piot die Robert-Koch-Medaille in Gold verliehen. Der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Lutz Stroppe, überreichte die Auszeichnungen bei einer Festveranstaltung in Berlin.
Professor Dr. Ralf Bartenschlager ist Leitender Direktor der Abteilung Molekulare Virologie an der Universität Heidelberg und leitet gleichzeitig den Forschungsschwerpunkt Infektionen und Krebs am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg. Professor Dr. Charles M. Rice ist Direktor des interdisziplinären „Centers for the Study of Hepatitis C“ an der New Yorker Rockefeller University. Mit der Entwicklung der Zellvermehrungssysteme für Hepatitis-C-Viren schufen die beiden Wissenschaftler die Grundlagen für Tests von effektiven neuen antiviralen Wirkstoffen gegen die Leberzellinfektion.
Professor Dr. Peter Piot, Direktor der London School of Hygiene & Tropical Medicine in London hat sein ganzes Leben der Bekämpfung von Infektionskrankheiten gewidmet. Im Jahr 1976 war Piot Mitentdecker des Ebola-Virus in Zaire. Seine zahlreichen internationalen Aktivitäten führten unter anderem zu Erkenntnissen über die heterosexuelle Ausbreitung des HI-Virus sowie zur Erforschung und Umsetzung präventiver Strategien gegen AIDS in afrikanischen Ländern. Durch das Engagement von Piot wurde eine substanzielle Preisreduzierung für antiretrovirale Medikamente ausgehandelt, wodurch HIV-Präventionsprogramme in Entwicklungsländern etabliert werden konnten.
Der Robert-Koch-Preis gehört zu den angesehensten wissenschaftlichen Auszeichnungen der Bundesrepublik Deutschland und ist seit 2004 mit 100.000 Euro dotiert. Verliehen wird er seit den 1960er Jahren. Das Bundesministerium für Gesundheit fördert den Robert-Koch-Preis jährlich mit 50.000 Euro.