Europäischer Tag für Organspende und Transplantation

9. Oktober 2015. Etwa 70.000 Menschen warten innerhalb der EU auf ein Spenderorgan. Der Europäische Tag der Organspende und Transplantation am 10. Oktober 2015 macht auf diese Situation aufmerksam.

09. Oktober 2015

Allein in den Ländern der EU warten derzeit etwa 70.000 Menschen auf ein lebensrettendes Spenderorgan. Und jeden Tag verlieren 14 Menschen den Kampf gegen die Zeit. Dabei könnte sich die Zahl der verfügbaren Transplantate deutlich erhöhen, würden mehr Menschen ihre Entscheidung für oder gegen die Organspende schriftlich festhalten oder zumindest ihre Angehörigen darüber informieren.

Der Europäische Tag für Organspende und Transplantation soll die EU-Bürger dazu ermutigen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Zum Beispiel indem er über die rechtlichen und medizinischen Hintergründe informiert und Krankenhäusern bei ihrer Aufklärungsarbeit zur Seite steht. Oder indem er gezielt die ehrt, ohne die keine Empfängerin und kein Empfänger eines Organs je die Chance auf ein neues Leben erhalten hätten: das medizinische Personal, die Forschung und allen voran die Spender sowie deren Familien.

Mit seiner Arbeit flankiert der Europarat – Initiator des Tages – die Maßnahmen der EU-Mitgliedstaaten. Ein besonderer Fokus liegt auf dem offiziellen Veranstalter, eine Rolle, die jedes Jahr ein anderes Land ausfüllt. 2015, am nunmehr 17. Europäischen Tag für Organspende und Transplantation, ist Portugal an der Reihe. In der Hauptstadt Lissabon stehen am 10. Oktober ein Straßenfest sowie wissenschaftliche Vorträge auf dem Programm.

Einstellung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland

Hierzulande ist die Bereitschaft zur Organspende gestiegen. Laut einer Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind 71 Prozent der Deutschen grundsätzlich damit einverstanden, sich nach ihrem Tod Organe entnehmen zu lassen. Demgegenüber standen 2014 allerdings nur 35 Prozent, die einen Organspendeausweis besitzen. Dennoch zeigt auch diese Zahl einen Fortschritt: 2012 gaben nur 22 Prozent der Befragten an, ihre Entscheidung zur Organ- und Gewebespende im Ausweis dokumentiert zu haben.

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