Internetbezogene Störungen bei weiblichen Betroffenen: Nosologische Besonderheiten und deren Effekte auf die Inanspruchnahme von Hilfen (IBSfemme)
Bundesweite Untersuchungen haben ergeben, dass in der Altersgruppe der 14-64-Jährigen bei ca. 1-3 Prozent der Frauen und Männer eine Internetbezogene Störung (IBS) vorliegt. Dabei zeigt sich, dass Hilfesuchende das Suchthilfesystem unterschiedlich in Anspruch nehmen: Obwohl internetbezogene Störungen unter Frauen und Männern ähnlich verteilt sind, suchen Frauen kaum Behandlungsangebote des Suchthilfesystems auf. Lediglich 9 Prozent der Hilfesuchenden in Beratungs- und Behandlungseinrichtungen sind weiblich. Um die Gründe für diese Diskrepanz herauszufinden, wurden mit dem Projekt IBSfemme mögliche Ursachen untersucht. Wesentliche Ergebnisse sind:
1. Weibliche Personen werden weniger durch Dritte motiviert bei einer IBS professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
2. Weibliche Personen finden sich häufiger in alternativen Behandlungssettings (z.B. in einer Psychotherapie).
Die Erkenntnisse des Projekts geben wichtige Impulse, um spezifische Behandlungs- und Therapiekonzepte geschlechtsspezifisch weiter zu entwickeln, so dass bereits bestehende Präventionsangebote besser an die Bedürfnisse der Hilfesuchenden angepasst werden können.
Der Abschlussbericht steht hier zum Download zur Verfügung.