Sicherheit von Antihypertensiva in der Schwangerschaft
Im Rahmen des vom 15. Oktober 2015 bis 14. Oktober 2018 vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderten Projekts wurden die im oben genannten PVZ Embryonaltoxikologie dokumentierten Schwangerschaftsverlaufsdaten im Zusammenhang mit der Anwendung ausgewählter blutdrucksenkender Arzneimittel ausgewertet. Das Projekt untersuchte in diesem Zusammenhang unterschiedliche Arzneimittel und Arzneimittelgruppen, z.B. Methyldopa, Betablocker und Renin-Angiotensin-Hemmstoffe (RAS-Inhibitoren); Ziel der verschiedenen Teilprojekte des Vorhabens war es insbesondere, das Risiko dieser Medikamente für die (vorgeburtliche) Entwicklung des Kindes besser einschätzen und präzisieren zu können. Ein weiterer Schwerpunkt des Projektes lag in der Weiterentwicklung statistischer Methoden.
Die medizinisch-wissenschaftlichen Ergebnisse des Vorhabens sind sehr differenziert: Es zeigte sich insbesondere, dass innerhalb der Gruppe der RAS-Inhibitoren das Risiko für eine Schädigung des Fetus nach fortgesetzter Gabe eines AT 1-Antagonisten deutlich höher als nach einer Angiotensin-Converting–Enzyme (ACE-Hemmer) Therapie ist. Aufgrund der weit verbreiteten Anwendung dieser Arzneimittelgruppen zur Bluthochdruck-Behandlung in der Bevölkerung steht ein nicht unerheblicher Anteil der Frauen in der untersuchten Kohorte zu Beginn ihrer Schwangerschaft unter einer für die Schwangerschaft nicht-adäquaten Antihypertensiva-Therapie. Dieses wichtige Ergebnis sollte Beachtung finden und auch in die ärztliche Beratung hypertensiver Frauen einfließen, die schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen.
Der Abschlussbericht ist hier verfügbar (PDF, nicht barrierefrei, 4 MB).