Interview zur DiVA-Testung Rückenschmerz im Rahmen der Zukunftsregion Digitale Gesundheit
Frau Annika Griefahn berichtet als Projektleiterin der medicalmotion GmbH über die Motivation zur Teilnahme an der ZDG und über die Erkenntnisse und Erfahrungen aus der DiVA Testung Rückenschmerzen.
Kurzbiografie
Annika Griefahn arbeitet seit Mai 2019 bei der medicalmotion GmbH. Das Aufgabenfeld erstreckt sich über Projektleitung (wie beispielsweise im Rahmen der Zukunftsregion Digitale Gesundheit), über Wissensakquise bis hin zur Steigerung der klinischen Evidenz. Neben ihrer Tätigkeit bei medicalmotion ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Osnabrück in dem Fachbereich Physiotherapie und promoviert zu der Thematik Validierung und Evaluation eines Expertensystems für Übungsempfehlungen bei Schmerzpatientinnen und Schmerzpatienten.
Wie unterstützt Ihre App oder Ihre digitale Anwendung genau die Ärztinnen und Ärzte/ Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten? Und wie unterstützt sie die Patientinnen und Patienten oder deren Angehörige?
Durch die tägliche Nutzerinteraktion und der Abfrage von unterschiedlichen Parametern wie beispielsweise dem allgemeinen Wohlbefinden oder der täglichen Schmerzintensität bekommen die Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten zusammen mit den Übungsfeedbacks der Patientinnen und Patienten einen besseren Überblick über deren Alltag. So können sie die Behandlung und die Gespräche gezielter steuern. Die Patientinnen und Patienten übermitteln die Parameter mithilfe eines PDF Reports an ihre Behandlerinnen und Behandler. Dabei können die Daten nicht nur genutzt werden, um die Physiotherapie gegebenenfalls anzupassen. Es ist zudem möglich, den Patientinnen und Patienten anhand der visuell aufbereiteten Daten hilfreiches und verständnisförderndes Wissen, zum Beispiel über die Zusammenhänge von Schmerzen, weiterzugeben. Auch die Übungen in der App werden visuell und auditiv begleitet, lassen sich so leicht befolgen und sind ebenfalls auf die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten angepasst.
Was war für Sie der größte Anreiz, an den Testungen durch das Bundesgesundheitsministerium teilzunehmen? Welche Erwartungen hatten Sie und wurden diese erfüllt?
Durch die Projektteilnahme wollten wir dazu beitragen, den physiotherapeutischen Versorgungsalltag zu verbessern. Das Ziel darüber hinaus war es, Erkenntnisse zu erzielen, um medicalmotion bestmöglich in den Versorgungsalltag integrieren zu können.
Welche Erkenntnisse aus der ZDG waren für Sie besonders wichtig? Inwieweit fließen sie in die Weiterentwicklung der App ein bzw. inwieweit können Sie diese für Ihre weitere Arbeit nutzen?
Interessant war zunächst die Offenheit der Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten gegenüber der Applikation. Sie haben schnell akzeptiert, dass die Übungen von der Applikation ausgewählt werden und sie selbst keinen Einfluss auf die Auswahl nehmen können. Auch der PDF Report wurde prima angenommen und lässt sich demnach gut in die Praxis integrieren. Wir haben erkannt, welche Feinheiten wir optimieren können, damit der Report noch anschaulicher wird. Da es uns wichtig ist, dass sich die App einfach in den Versorgungsalltag einbauen lässt, möchten wir versuchen die Erkenntnisse und Anmerkungen seitens der Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten in die App mit einfließen zu lassen.