Gesundheitsministertreffen im Rahmen der G20-Präsidentschaft

20. Mai 2017. Auf Einladung von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe fand am 19. und 20. Mai 2017 in Berlin das erste Treffen der Gesundheitsministerinnen und -minister der führenden Industrie- und Schwellenländer sowie der Europäischen Union (G20) statt. Im Mittelpunkt der zweitägigen Tagung unter dem Motto "Together Today for a Healthy Tomorrow - Joint Commitment for Shaping Global Health" stand die Bekämpfung globaler Gesundheitsgefahren. Außerdem wurde die "Berliner Erklärung der G20 Gesundheitsminister" verabschiedet.

20. Mai 2017

Dass die globale Gesundheit zum festen Bestandteil auf der Tagesordnung der G20 wird, ist ein starkes Signal, das heute von Berlin ausgeht. Denn das Wohl aller Menschen – ob in Industrie-, Schwellen- oder Entwicklungsländern – hängt gleichermaßen davon ab, ob wir es schaffen globalen Gesundheitsgefahren kraftvoll entgegenzutreten. So wie jede Feuerwehr den Ernstfall probt, wird es künftig auch für Gesundheitskrisen regelmäßige Übungen geben – denn wir müssen jetzt die Zeit nutzen, um uns vorzubereiten. Es ist ein wichtiger Durchbruch im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen, dass alle G20-Staaten zugesagt haben, bis Ende 2018 mit der Umsetzung Nationaler Aktionspläne zu beginnen, sich für eine Verschreibungspflicht stark machen und die Forschung vorantreiben wollen. Gleichzeitig werden wir die Anstrengungen zur Unterstützung ärmerer Staaten ausbauen – dazu gehört auch der Zugang zu bezahlbaren Arzneimitteln.

 

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe

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Um auf künftige Gesundheitskrisen besser vorbereitet zu sein, haben die G20-Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister im Rahmen des Treffens gemeinsam mit Vertretern der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Weltbank, den Ernstfall eines grenzüberschreitenden Krankheitsausbruches erprobt. In "Anycountry", einem modellhaften Land mit geringen Einkommen, bricht eine tödliche Krankheit aus, die sich über die Atemwege überträgt und droht, sich weltweit auszubreiten. Bei der Krisenübung wurden die Informationsflüsse und Entscheidungswege auf den Prüfstand gestellt. Wie kann sichergestellt werden, dass gefährliche Krankheitsausbrüche durch die betroffenen Staaten zeitnah gemeldet werden? Wie kann die internationale Hilfe zügiger bereitgestellt werden? Was können die G20 tun, um globale Gesundheitskrisen schnell einzudämmen? Und wie kann die Weltgesundheitsorganisation gestärkt werden?

G20 Krisensimulationsübung

Hier finden Sie die für die Krisenübung beim G20 Gesundheitsministertreffen entwickelten Übungsmaterialen. Das "5C-Gesundheitskrisenübungs-Paket" kann für weitere Krisensimulationsübungen verwendet werden.

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Deutschland setzt sich für eine weitere Stärkung der WHO ein. Denn die WHO hat eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, globale Gesundheitskrisen zu bewältigen. Hierfür dient auch der im Jahr 2015 eingerichtete Krisenfonds (CFE, Contingency Fund for Emergencies), den Deutschland als größter Beitragszahler mit 13 Millionen Dollar unterstützt. Zudem wird es 2017 erstmals einen eigenen Beitrag aus dem Haushalt des Bundesministeriums für Gesundheit in Höhe von 35 Millionen Euro als freiwilligen zusätzlichen Beitrag für die WHO geben. Darüber hinaus unterstützt das BMG im Rahmen des Global Health Programms mit Expertinnen und Experten in Krisensituationen vor Ort und gibt Hilfestellung bei der Vorbeugung von Krankheitsausbrüchen.

Thema der G20-Gesundheitsministerkonferenz war zudem die Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen. Antibiotika-Resistenzen sind eine der größten Bedrohungen für die globale Gesundheit. Sie betreffen Industrienationen und Entwicklungsländer gleichermaßen. Eine der wichtigsten Maßnahmen sind Nationale Aktionspläne zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen, wie sie auch im Globalen Aktionsplan der WHO zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen gefordert werden. Mit der Deutschen Antibiotika Resistenzstrategie (DART) nimmt Deutschland eine Vorreiterrolle ein und legte im Rahmen des G20-Gesundheitsministertreffen einen Zwischenbericht zum Stand der deutschen Anstrengungen vor.

Deutschland hat seit dem 1. Dezember 2016 für ein Jahr den Vorsitz der "G20", dem Zusammenschluss der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer.

Eröffnungsreden und Abschlussstatement

Hier finden Sie Videos der Reden von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Dr. Margaret Chan, Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation, bei der Eröffnung des G20-Gesundheitsministertreffens und das Abschlussstatement.

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