Konzeption von E-Learning-Modulen zur Wissensvermittlung an Klinikpersonal.
Im Rahmen des Global Health Protection Programme (GHPP)-Projektes werden seit August 2022 spezifische Aktivitäten durch das RKI und das Charité Universitätsklinikum mit verschiedenen Kliniken in der Ukraine umgesetzt.
Dies beinhaltet, neben telemedizinischer Unterstützung, ein Teilprojekt zur Ausarbeitung und Bereitstellung von Web-basierten Lehrinhalten, beispielsweise in den Bereichen Intensivmedizin und Infektiologie.
Trainings, medizinische Fortbildungen und fachlicher Austausch über Podcasts und vor Ort
Um die Gesundheitsversorgung unter Kriegsbedingungen in der Ukraine zu fördern, wurden fast 40 Podcasts in ukrainischer Sprache erstellt, die darauf abzielen, ukrainische Ärztinnen und Ärzten bei der Bewältigung der täglichen Herausforderungen zu unterstützen.
Durch wiederkehrende Umfragen und regionale Bedarfserhebungen werden aktuelle Herausforderungen identifiziert, die für das ukrainische Gesundheitssystem besondere Relevanz haben. Unter Einbeziehung einschlägiger Expertise aus Deutschland werden darauf ausgerichtete Podcasts erstellt.
Die Themen sollen z.B. die Arbeit im Lazarett, die Versorgung von Polytraumatisierten, Infektionskontrolle, Seuchenschutz, Impfprogramme oder den Einsatz von Antibiotika unter erschwerten Bedingungen umfassen. Die Podcasts sind bei Apple/Google/Spotify und YouTube abrufbar und wurden über 20.000 Mal gehört.
Aufbau von hybriden Simulationszentren zur Aus- und Fortbildung von Gesundheitsfachkräften im Bereich Kindergesundheit
An drei ukrainischen Kliniken wurden Simulationszentren zur Aus- und Fortbildung im Bereich Kindergesundheit errichtet. In diesen können Gesundheitsfachkräfte zu Übungszwecken mittels externer Video- und Audioschulungen diagnostische und therapeutische Maßnahmen unter realitätsnahen Bedingungen trainieren (unter anderem um posttraumatische Belastungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen zu erkennen und zu behandeln). Hierzu wurde vier Patientenzimmer mit Simulationsmodellen sowie Diagnostik- und Behandlungsutensilien ausgestattet. Die Schulungen des ukrainischen ärztlichen und pflegerischen Personals erfolgen internetbasiert durch deutsche Spezialistinnen und Spezialisten.
Das Projekt verfolgt einen „Train-the-Trainer“-Ansatz sowie das Ziel einer kurzfristigen und qualitativ besseren sowie umfangreicheren Qualifikation von Fachpersonal in der pädiatrischen Versorgung. Das ukrainische Gesundheitsministerium unterstützt das Projekt.
Aufbau Mukoviszidose Versorgungsstruktur
Mit der gerätegestützten Ertüchtigung von zwei Partnereinrichtungen mit erwiesener Expertise im Bereich der Mukoviszidose bzw. Cystischen Fibrose (CF-Zentren in den Kliniken Kiew und Lwiw) wurde die Möglichkeit einer sofortigen Verbesserung der Patientenversorgung geschaffen. Dies erfolgte im Rahmen von hybriden Schulungsveranstaltungen in Echtzeit vor Ort Schulungsinhalte zu den Themenfeldern (i) Verbesserung der physiotherapeutischen, inhalativen und rehabilitativen Therapie, (ii) pneumologische Diagnostik und Therapie, (iii) ernährungstherapeutische Maßnahmen sowie (iiii) psychotherapeutische Diagnostik.
Schulungsprojekt zur Diagnostik und Behandlung kriegsbedingter, mentaler Störungen bei ukrainischen Kindern/Jugendlichen
Kriegsbedingt leiden in der Ukraine mehrere tausend Kinder/Jugendliche an mentalen Störungen, die nahezu alle mit massiven Schlafstörungen assoziiert sind. Diese wiederum verschlimmern die psychischen Belastungen. In mehreren, aufeinander aufbauenden Schulungskursen sollen möglichst viele ukrainische Kinderärzte, Kinderpsychiater, Kinderpsychologen und Kindergesundheitspflegende in grundlegende Diagnostik- und Behandlungsmaßnahmen von kindlichen/jugendlichen Schlafstörungen geschult werden um als Ausbildungsmultiplikatoren kurzfristig eingesetzt werden zu können.
Pilotprojekt zur Rückführung von ukrainischen Patienten und dortigen weiteren Rehabilitationsbehandlung
Das BMG unterstützt das BG Unfallkrankenhaus Frankfurt und die Charité Universitätsmedizin Berlin bei dem Pilotprojekt „RehaConnect“ zur Rückführung rückreisewilliger ukrainischer Patientinnen und Patienten, die ihre Rehabilitationsbehandlung in der UKR beginnen bzw. fortsetzen wollen. Das Vorhaben hat insbesondere die Erstellung eines Leitfadens für den Rücktransport und die nachfolgende Rehabilitation ukrainischer Patientinnen und Patienten zum Ziel. Die aufnehmende Rehabilitationsklinik in der Ukraine wird im Rahmen des Projekts durch die BG Kliniken und der Charité Universitätsmedizin Berlin telemedizinisch unterstützt. Die Rückverlegungen stellen gleichzeitig eine Entlastung für das deutsche Gesundheitssystem als auch für die ukrainischen Patientinnen und Patienten dar, die wieder in die Heimat zurückkehren wollen.