Personalisation of relapse risk in autoimmune disease (Personalisierung des Rezidivrisikos in Autoimmunerkrankungen - PARADISE)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“, Förderschwerpunkt „ERA-PerMed“
Projektleitung
Institut für Medizinische Biometrie und Statistik (IMBI)
Universitätsklinikum Freiburg, Medizinische Fakultät, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Prof. Dr. Harald Binder
Stefan-Meier-Str. 26
79104 Freiburg im Breisgau
Projektlaufzeit
01.04.2023 – 31.03.2026
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Förderung von multidisziplinären transnationalen Forschungsvorhaben zur Prävention in der Personalisierten Medizin innerhalb des ERA-Netzes (ERA PerMed)“.
Projektbeteiligte
- Trinity College Dublin / Tallaght University Hospital (internationale Koordination)
- KTH Royal Institute of Technology
- Firalis S.A.
- The European Institute for Innovation Through Health Data AISBL
- Vasculitis Ireland Awareness (VIA)
- Bellvitge Biomedical Research Institute (IDIBELL)
- Catholic University of Croatia
Projekthomepage
Ansprechperson
Dr. Fabian Gondorf
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Motivation
Rund 10 % der Erwachsenen und davon überwiegend Frauen sind von Autoimmunerkrankungen betroffen. Autoimmunerkrankungen bewirken, dass das eigene Immunsystem körpereigene Zellen, Gewebe oder Organe angreift. Autoimmunerkrankungen stellen somit schwerwiegende gesundheitliche Belastungen dar, welche die Lebensqualität der betroffenen Menschen stark einschränken. Um die Krankheitssymptome dieser chronischen Erkrankungen dauerhaft zu reduzieren, werden spezielle Medikamente (sog. Immunsuppressiva) eingesetzt, die das Immunsystem unterdrücken. Die Unterdrückung des Immunsystems erhöht jedoch wiederum das Risiko von Patientinnen und Patienten, an schweren Infektionen oder Krebs zu erkranken. Dies stellt behandelnde Ärztinnen und Ärzte vor die Herausforderung, die immunsuppressive Therapie nur in so hoher Dosierung und so lange zu geben, wie unbedingt nötig. Die Notwendigkeit der Therapie lässt sich dabei aus statischen (z. B. Subtyp der Erkrankung) sowie dynamischen (z. B. Anzahl weißer Blutkörperchen) Merkmalen ableiten. Die Komplexität dieser Daten verlangt jedoch nach einem Instrument, welches die Daten integriert und den behandelnden Ärztinnen und Ärzten für die Therapieplanung Hinweise auf die Schwere der zu erwartenden Krankheitssymptome gibt.
Eine frühzeitige Diagnose von Mukoviszidose hilft, das Leiden von Patientinnen und Patienten zu lindern. Daher besteht hohes Interesse an der Entwicklung einfacher durchzuführender Varianten des Schweißtests.
Ziele und Vorgehen
Im Vorhaben PARADISE haben sich acht internationale Partner aus Irland, Schweden, Deutschland, Frankreich, Belgien, Spanien und Kroatien zusammengeschlossen, um am Beispiel der ANCA-assoziierten Vaskulitis (AAV) ein solches klinisches Instrument (PARADISE-Tool) zu entwickeln und zu validieren. Die ANCA-assoziierten Vaskulitis (AAV) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der es zu Entzündungen von Blutgefäßen kommt. Das PARADISE-Tool soll Ärztinnen und Ärzte dabei unterstützen, die immunsuppressive Therapie individuell anzupassen und gegebenenfalls auch sicher abzusetzen. Im Projekt sollen dazu klassische als auch neuartige klinische Biomarker, sowie von Patientinnen und Patienten selbst berichtete Krankheitszustände, die über eine Smartphone-App eingegeben werden, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) modelliert werden. Die so entwickelten Modelle werden in Form des PARADISE-Tools praktizierenden Ärztinnen und Ärzten bereitgestellt, die so das individuelle Risiko für einen Rückfall bei AAV Patientinnen und Patienten besser abschätzen können.
Perspektiven für die Praxis
Das Vorhaben soll mithilfe von Methoden der KI eine personalisierte Therapie bei wiederkehrenden Autoimmunerkrankungen wie ANCA-assoziierter Vaskulitis ermöglichen. Mit dem PARADISE-Tool kann es gelingen, Menschen mit dieser chronischen Erkrankung, eine maßgeschneiderte Anpassung der Therapie mit Immunsuppressiva zu ermöglichen. Die Medikamente könnten so zum Wohle der Patientinnen und Patienten zielgerichteter und sicherer eingesetzt werden, wodurch auch das Risiko für Nebenwirkungen reduziert wird. Dies kann sich gleichermaßen auf eine höhere Lebensqualität sowie eine geringere Anfälligkeit für Infektionserkrankungen auswirken. Gleichzeitig kann ein personalisierter Ansatz auch eine kosteneffizientere Behandlung ermöglichen.
Weitere Informationen
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Handlungsfeld „Digitalisierung“
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens und ihre Auswirkungen u. a. auf die Patientinnen- und Patientenversorgung bietet große Chancen. Hier erfahren Sie mehr zum gesundheitspolitischen Handlungsfeld „Digitalisierung“.
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Überblick Forschungsschwerpunkte
Das BMG fördert neben Einzelvorhaben insbesondere Forschungsaktivitäten zu übergreifenden Themen. Die Förderschwerpunkte richten sich nach den Handlungsfeldern der Ressortforschung. Hier gelangen Sie zum Überblick.