DART 2030 - Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie

Das Bundesministerium für Gesundheit hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie dem Bundesministerium für Umwelt die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie „DART 2030“ erarbeitet.

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DART 2030 - Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie

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1. Aktionsplan zur DART 2030 (2024-2026)

Die Resistenzstrategie wurde im April 2023 vom Bundeskabinett verabschiedet. Mit ihr sollen die mit der Vorgängerstrategie „DART 2020“ erzielten Ergebnisse weiter vertieft werden. Die zu erreichenden Ziele bei der Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen auf nationaler Ebene und in der internationalen Zusammenarbeit werden in sechs Handlungsfeldern dargestellt.

Die DART 2030 wird ergänzt durch einen Aktionsplan, der die zur Erreichung der Ziele zunächst priorisierten Maßnahmen in den einzelnen Handlungsfeldern beschreibt.

Handlungsfelder der DART 2030

1. Prävention

Maßnahmen des Infektionsschutzes tragen dazu bei, dass weniger Infektionen auftreten und dadurch weniger Antibiotika eingesetzt werden müssen. Zur Prävention gehören z.B. Hygienemaßnahmen und Impfungen aber auch die Eindämmung der Entstehung und Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen in und über die Umwelt sowie die Vorbeugung der Verbreitung von Antibiotika-Resistenzen entlang der Lebensmittelkette.

2. Surveillance und Monitoring

Surveillance und Monitoring von Antibiotikaeinsatz und Antibiotika-Resistenzen sind notwendig, um in sämtlichen Bereichen den derzeitigen Stand feststellen sowie Verläufe und Trends erkennen zu können. Sie sind eine Voraussetzung, um gezielt Maßnahmen ergreifen und deren Wirkung messen zu können.

3. Sachgerechter Antibiotikaeinsatz inklusive Labordiagnostik

Antibiotic Stewardship (ABS) soll den indikationsgerechten Einsatz von Antibiotika und die bestmögliche antibiotische Behandlung sicherstellen und dazu beitragen, die Resistenzentwicklung zu reduzieren. ABS umfasst u.a. eine zuverlässige Diagnostik und die Wahl eines geeigneten Antibiotikums mit sachgerechter Therapiedauer, Dosierung und Darreichungsform.

4. Kommunikation und Kooperation

Über die Vermittlung von Informationen soll ein Problembewusstsein für Infektionen sowie den Zusammenhang einer ungezielten Antibiotikatherapie und der Resistenzentwicklung geschaffen werden. Auch die Informationsvermittlung in und durch Fachkreise einschließlich der Ausbildung, Fort- und Weiterbildung, soll gestärkt werden. Hinzu kommt der Austausch zwischen den beteiligten Sektoren und Interessengruppen. 

5. Europäische und internationale Zusammenarbeit

Antibiotika-Resistenzen sind eine globale Herausforderung, die nicht an Ländergrenzen haltmacht. Der globale Handel sowie Reisetätigkeiten sorgen für eine enge Vernetzung mit allen Regionen der Welt. Anderenorts entstandene Resistenzen können so zu einer weltweiten Verbreitung nicht mehr therapierbarer Erreger führen. Antibiotika-Resistenzen stellen eine globale Gesundheitsbedrohung dar und sind eine erhebliche Belastung für die globale Wirtschaft und Lebensmittelsicherheit. Um die Entstehung und Verbreitung von AMR weltweit einzudämmen, ist daher internationale Zusammenarbeit erforderlich.

6. Forschung und Entwicklung

Forschung und Innovation können einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von Antibiotika-Resistenzen leisten. Es müssen alle relevanten Forschungsbereiche gestärkt werden – von der Grundlagenforschung über klinische Forschung, Versorgungsforschung, Forschung zu Public Health-Fragen, Umwelt- und Klimaforschung, Logistik bis hin zur Forschung in Zusammenarbeit mit der Gesundheits- und Lebensmittelwirtschaft, der Landwirtschaft, dem Bausektor und dem Gesundheitswesen und der Kommunikation. In allen Phasen der Forschung und Entwicklung soll das Verständnis für den Bedarf bzw. die klinische Praxis geschaffen und berücksichtigt werden.

Stand: 10. Juni 2024

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