Bundesregierung verstärkt Hilfe für Kampf gegen Ebola

19. September 2014. Angesichts der dramatischen Lage in Westafrika hat am 19.09.2014 im Auswärtigen Amt eine Ressortbesprechung zum deutschen Engagement im Kampf gegen die Ebola-Epidemie stattgefunden. Neben der Unterstützung des Krisenplans der Vereinten Nationen haben sich die Staatssekretäre auf folgende konkrete Maßnahmen verständigt:

19. September 2014
  • Die Bundeswehr plant, gemeinsam mit der französischen Armee kurzfristig eine Luftbrücke in die von der Ebola-Epidemie betroffenen Länder aufzubauen sowie einen Lufttransportstützpunkt in der weiteren Region einzurichten. Ein möglicher Standort für einen solchen Lufttransportstützpunkt könnte Dakar (Senegal) sein. Hierfür können zunächst zwei Transportmaschinen vom Typ Transall bereitgestellt werden. Bis zu 100 Soldatinnen und Soldaten sind für den Aufbau der Luftbrücke und den Betrieb des Lufttransportstützpunkts vorgesehen. Weitere Länder können sich an der Logistikkette beteiligen.
  • Die Bundesregierung wird das Deutsche Rote Kreuz sowohl finanziell als auch logistisch dabei unterstützen, ein mobiles Krankenhaus mit mehr als 200 Betten sowie zwei Basisgesundheitsstationen in der Region aufzubauen und zu betreiben. Die Bundeswehr ist zudem bereit, eine Krankenstation / Lazarett für bis zu 50 Patienten in die Region zu transportieren und bei Bedarf auch beim Aufbau zu helfen.
  • Die Bundesregierung beabsichtigt, weiteres notwendiges medizinisches Hilfspersonal zu gewinnen. Sie wird die Voraussetzzungen für eine funktionsfähige Rettungskette schaffen.
  • Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe kann aus vorhandenen Beständen bei Bedarf kurzfristig umfangreiche medizinische Ausrüstung zur Verfügung stellen.
  • Die Bundesregierung ist bereit, nach Bedarf und in Koordination mit den Vereinten Nationen und der internationalen Gemeinschaft zusätzliche präventive Maßnahmen zu unterstützen sowie medizinische Materialien und Lebensmittel zur Verfügung zu stellen. Hierbei kann auch auf bereits vorhandene Transportmöglichkeiten aus dem Bereich der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zurückgegriffen werden.
  • Das Technische Hilfswerk wird sich nach Bedarf an der logistischen Unterstützung der Hilfsmaßnahmen in Deutschland sowie in der Region beteiligen. Hierzu gehört u.a. die Unterstützung beim Transport und der Lagerung von Hilfsgütern in Deutschland sowie die Unterstützung einer zivilen Luftbrücke und bei der Koordinierungsunterstützung internationaler Akteure.
  • Die Bundesregierung beabsichtigt, sich verstärkt an der Ausbildung des medizinischen Personals vor Ort zu beteiligen.

An der Sitzung haben auch der Vorstandsvorsitzende des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin, Professor Rolf Horstmann, sowie der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Professor Reinhard Burger, teilgenommen.

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