Nationale Präventions-Initiative
„In Zukunft gesünder“ - unter diesem Motto startet das Bundesministerium für Gesundheit eine Nationale Präventions-Initiative. Ziel der Initiative ist es, in einem Schulterschluss mit den Ländern, den Trägern der Nationalen Präventionskonferenz sowie der Praxis, der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und der Politik die Förderung der Gesundheit und die Vermeidung von Krankheiten in den Fokus zu nehmen. Prävention und Gesundheitsförderung können nur durch gemeinsames Handeln der maßgeblichen Partner auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene erfolgreich verwirklicht werden.
Mit der Nationalen Präventions-Initiative stößt das Bundesministerium für Gesundheit einen Dialog- und Vernetzungsprozess an und bietet damit den Akteurinnen und Akteuren ein Forum für den Austausch und die gemeinsame Fortentwicklung von wichtigen Hebeln und Zukunftsthemen für eine Stärkung der Prävention.
Warum eine Nationale Präventions-Initiative?
Die alternde Gesellschaft, der Arbeitskräftemangel, die wachsende Bedeutung chronischer, lebensstilbedingter Erkrankungen sowie der Klimawandel stellen unsere Gesellschaft und das Gesundheitssystem vor große Herausforderungen. Gleichzeitig weisen wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Public Health-Forschung auf die Chancen von früh einsetzenden und kontinuierlichen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention hin.
In Gesundheitsförderung und Prävention gibt es auf den unterschiedlichen politischen Ebenen Strukturen mit einer Vielzahl von staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren. Nicht zuletzt auf Basis des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention 2015 wurden bundes- und landesseitig Strukturen geschaffen und insbesondere mit Hilfe der Sozialversicherungsträger zahlreiche Aktivitäten ins Leben gerufen. Das bereits bestehende Engagement aller Akteure muss jedoch noch breiter miteinander vernetzt werden, um Potenziale zu heben und Mehrwert zu schaffen. Denn die Voraussetzungen und die guten Perspektiven für die Gesundheit werden nicht nur durch das Gesundheitssystem beeinflusst, sondern auch durch den individuellen Lebensstil, die Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie weiteren Faktoren der sozioökonomischen, kulturellen und physischen Umwelt.
Eine Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung fördert
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eine höhere Lebenserwartung und mehr gesunde Lebensjahre, und damit eine insgesamt gesündere Bevölkerung,
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mehr Lebensqualität für alle Menschen, weniger individuelles Leid durch Krankheiten,
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die gesundheitliche Chancengleichheit in allen Lebenslagen,
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die nachhaltige Entlastung des Gesundheitswesens,
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den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit und trägt damit zur Fachkräftesicherung inner- und außerhalb des Gesundheitswesens bei.
Förderung einer gesundheitsförderlichen Gesamtpolitik
Die Nationale Präventions-Initiative knüpft an bestehende Aktivitäten und Strukturen an und bietet eine Plattform für deren Weiterentwicklung und die Identifizierung von zukunftsweisenden innovativen Ideen. Prägend für ihre inhaltliche Ausrichtung ist, dass sie einen krankheitsübergreifenden Ansatz verfolgt und für die Arbeit aller Akteure wichtigen Hebel identifiziert und fortentwickelt. Dazu zählen neben wesentlichen Grundlagen für Prävention und Gesundheitsförderung, wie die Sicherstellung relevanter Daten und die Verbesserung der Erkenntnisse zum Nutzen und zur Wirksamkeit von Maßnahmen, auch die Förderung der Gesundheitskompetenz der Bürgerinnen und Bürger und der Institutionen gleichermaßen sowie die Entwicklung von Konzepten zur Umsetzung eine gesundheitsförderlichen Gesamtpolitik im Sinne von Health in All Policies. Gleichzeitig bietet die Nationale Präventions-Initiative einen Raum für Entwicklungen wie die Digitalisierung und neue Herausforderungen wie zum Beispiel dem Klimawandel.
Die Nationale Präventions-Initiative ist Teil eines ganzen Paketes von Maßnahmen des Bundesministeriums für Gesundheit zur Stärkung von Public Health und der Prävention in Versorgung und Pflege.
Ergebnisse der NPI
Zu bereits durchgeführten Projekten, die sich insbesondere in Workshops und Gutachten mit einzelnen Handlungsfeldern der Prävention oder vertiefend mit für alle Präventionsfelder wichtigen Hebelthemen befassen, liegen erste Ergebnisse vor.
Gutachten
Einzelheiten zu diesen Projekten finden Sie im Publikationsbereich:
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Erreichbarkeit und Ansprache von vulnerablen Gruppen zum Hitzeschutz
Hitze ist eine der größten klimawandelbedingten Gesundheitsgefahren in Deutschland, insbesondere für vulnerable Personengruppen. Im Jahr 2024 wurde ein Gutachten und ein Kommunikationskonzept zum Hitzeschutz für diese Risikogruppen erstellt. Das nun vorliegende Projekt fokussierte sich auf die Umsetzung dieser Konzepte sowie auf die Entwicklung eines Leitfadens für Menschen mit Behinderungen.
Mehr erfahren - Prävention von Pflegebedürftigkeit im ambulanten Bereich
In Deutschland stieg die Zahl der Pflegebedürftigen 2021 auf rund 5 Millionen und wird bis 2055 auf 6,8 Millionen anwachsen. Das Fachgutachten identifiziert und bewertet präventive Ansätze vor Pflegeeintritt bzw. im ambulanten Pflegebereich in der Literatur. Es analysierte 29 Ergebnisse zur Prävention von Pflegebedürftigkeit im ambulanten Bereich mit einem Schwerpunkt auf internationalen Studien und einer starken Einbeziehung deutscher Perspektiven.
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Workshops
- Workshop „Krebsprävention im Nationalen Krebsplan“
Ziel des Workshops war es, die wichtigsten Themenfelder und Maßnahmen der Krebsprävention zu identifizieren und zu priorisieren. Ebenso sollten Schnittstellen und Synergien mit der Primärprävention anderer wichtiger Volkskrankheiten aufgezeigt werden.
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Workshop „Partizipation von Menschen mit Behinderungen in der kommunalen Gesundheitsförderung“
Unter dem Dach der Nationalen Präventionsinitiative (NPI) fand am 14. November 2024 dieser gemeinsame Workshop von BMG und BZgA statt. Gemeinsam mit ca. 30 Vertreterinnen und Vertretern der Verbände der Menschen mit Behinderungen, der Krankenkassen, der kommunalen Akteure und der Wissenschaft wurden dort Ansätze zur Partizipation und Förderung einer selbstbestimmten Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in der kommunalen Gesundheitsförderung erörtert.
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