Nationaler Krebsplan startet in die nächste Phase
Der Nationale Krebsplan geht in die nächste Runde. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von 17 Verbänden und Organisationen konstituierte sich die Steuerungsgruppe des Nationalen Krebsplans, um die Krebsbekämpfung in Deutschland weiter voranzutreiben.
Dazu erklärt Sabine Dittmar, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit: „Mit rund 500.000 Neuerkrankungen und 230.000 Todesfällen pro Jahr sowie einem Lebenszeitrisiko von 50 Prozent sind Krebserkrankungen eine medizinische, gesundheitspolitische und gesellschaftliche Herausforderung. Daher haben wir heute mit starken Partnern der Krebsverbände und des Gesundheitswesens die nächste Phase des Nationalen Krebsplans gestartet. Gemeinsam werden wir die Krebsprävention stärken, die Onkologie stärker digitalisieren und die Versorgung bereits an Krebs erkrankter Menschen weiter verbessern.“
Als Mit-Initiator des Nationalen Krebsplans zieht die Deutsche Krebshilfe eine positive Bilanz: „Der Krebsplan hat zur Verbesserung der onkologischen Versorgung wichtige Handlungsfelder aufgegriffen und mit Partnern, wie der Deutschen Krebshilfe, zur Umsetzung gebracht. Auch die Neuausrichtung des Plans mit ihren Zielen und Themenschwerpunkten wird von uns sehr begrüßt, insbesondere die Priorisierung der Krebsprävention, die für die Krebsbekämpfung ein hohes Potential hat“, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe.
„Als Schnittstelle zwischen medizinischer Versorgung und politischer Verantwortung trägt der Krebsplan dazu bei, die Weichen für eine effektive Krebsbekämpfung zu stellen. Die Deutsche Krebsgesellschaft bringt als Partnerorganisation ihre Expertise für Qualitätsstandards in der Behandlung ein, z.B. durch die Umsetzung evidenzbasierter Leitlinien in der Versorgung“, so Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft e. V.
„Als Mitinitiatorin des Nationalen Krebsplans begrüßen wir dessen Weiterführung ausdrücklich. Wir haben mit der flächendeckenden Etablierung und dem Ausbau klinischer Krebsregister in Deutschland einen Meilenstein für die Onkologie geschaffen. Im Mittelpunkt muss auch weiterhin stehen, drängende Fragen aus der Versorgung zeitnah und präzise beantworten zu können“, so Frau Prof. Dr. Sylke Zeißig, Vorstandsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren e.V. (ADT).
Hintergrund
Der Nationale Krebsplan wurde 2008 gemeinsam vom Bundesministerium für Gesundheit, der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft initiiert. Seit seinem Bestehen wurden – neben zahlreichen Fördervorhaben und Projekten – wegweisende Maßnahmen auf den Weg gebracht, darunter klinische Krebsregister, organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme für Gebärmutterhalskrebs und Darmkrebs, ein breites Netzwerk von zertifizierten Krebszentren, evidenzbasierte Leitlinien für die wichtigsten onkologischen Erkrankungen sowie auskömmlich finanzierte ambulante Krebsberatungsstellen. In der nächsten Phase des Nationalen Krebsplans werden einerseits neue Themen wie die Digitale Onkologie (hierbei zunächst die Verbesserung der Interoperabilität von Daten) und die Krebsprävention als neue Themenschwerpunkte aufgegriffen, aber auch laufende Themenbereiche wie das Langzeitüberleben nach Krebs (Cancer Survivorship) sowie die Weiterentwicklung der onkologischen Versorgungsstrukturen fortgeführt.
Nähere Informationen erhalten Sie in der „Gemeinsamen Erklärung“ (PDF, barrierefrei, 214 KB), welche die Steuerungsgruppe am 6. November 2024 verabschiedet hat.