Genetische Beratung zwischen KI und persönlicher Entscheidung (GenKI)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“, Förderschwerpunkt „Digitale Innovationen“

Genetische Beratung zwischen KI und persönlicher Entscheidung

Motivation

Dem Gendiagnostikgesetz entsprechend wird begleitend zu jeder genetischen Untersuchung eine genetische Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt angeboten. Aktuell nimmt die Komplexität dieser Beratung deutlich zu, da zunehmend mehr Systeme mit künstlicher Intelligenz (KI) Einzug in die Diagnostik finden. Für das ärztliche Fachpersonal besteht dabei die Herausforderung das Untersuchungsergebnis, seine Bedeutung und individuelle Konsequenzen, wie auch die verwendeten KI-Methoden im Gespräch umfassend zu kommunizieren. Gerade vor dem Hintergrund komplexer diagnostischer Verfahren und emotional geprägter Entscheidungen profitieren Patientinnen und Patienten von einer umfassenden Unterstützung durch den Arzt oder die Ärztin. Die videovermittelte Information von Patientinnen und Patienten verschafft Ärztinnen und Ärzten mehr Raum für eine sensible Vermittlung der Ergebnissen sowie für die Risikokommunikation.

Ziele und Vorgehen

Ziel des GenKI Projektes ist die Analyse der Kommunikation zwischen Ärztin/Arzt und Patientin/Patient in der genetischen Beratung abhängig vom Einsatz KI-gestützter Diagnostik und von der Vorabinformation von Patientinnen und Patienten. Im Rahmen einer qualitativen Studie erfolgt zunächst die Bewertung von Bedarfen und Bedürfnissen digitaler Formate sowie eine Nutzeneinschätzung von Betroffenen. Aufbauend darauf werden Videos entwickelt, die die Grundlagen der Genetik und Gendiagnostik unter anderem unter Einsatz von KI erläutern. Die Videos werden im Anschluss hinsichtlich unterschiedlicher Zielkriterien evaluiert und deren Effekte auf die Kommunikation zwischen Behandelnden und Patientinnen und Patienten analysiert.

Perspektiven für die Praxis

Die entwickelten Videos können zur Aufklärung und Erhöhung der Information von Patientinnen und Patienten bezüglich der KI-gestützten genetischen Diagnostik beitragen. Zudem können diese in der Ausbildung von Medizinstudierenden und berufsbegleitend von medizinischem Fachpersonal genutzt werden, um ortsunabhängig und nachhaltig den Umgang mit KI-gestützter genetischer Information zu verbessern. Die Gespräche zur genetischen Beratung könnten dahingehend verbessert werden, dass im Gespräch mehr Zeit für die Risikokommunikation und die Besprechung emotional bedeutender Themen bleibt.

Fakten zum Projekt

Projektleitung

Universitätsklinikum Heidelberg
Prof. Dr. Beate Ditzen
Bergheimer Str. 20
69115 Heidelberg

Projektlaufzeit

01.10.2020 bis 31.12.2023

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Digitale Innovationen für eine patientenzentrierte Gesundheitsversorgung“.

Ansprechperson

Dr. Mario Paterno
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Stand: 23. April 2024

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