Teleneurologische Angebote für TherapeutInnen in Nordostdeutschland (TATheN)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“, Förderschwerpunkt „Zukunftsregion Digitale Gesundheit“
Motivation
Mit zunehmendem Lebensalter steigt die Wahrscheinlichkeit an einem Schlaganfall zu erkranken. Fast 85 Prozent der Schlaganfälle treten nach dem 60. Lebensjahr auf und hinterlassen häufig bleibende körperliche Beeinträchtigungen. Mit dem demografischen Wandel in Deutschland wird die Häufigkeit der Erkrankung vermutlich zunehmen. Bei der Behandlung von akuten Schlaganfallpatientinnen und -patienten in ländlichen Bereichen wird zudem der therapeutische Fachkräftemangel sowie die oftmals fehlende Expertise von Therapeutinnen und Therapeuten immer deutlicher. All dies zeigt die Notwendigkeit einer Weiterentwicklung bestehender Konzepte in der Versorgung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten. Eine mögliche Lösung dieses Problems könnte die Telemedizin bieten. So könnte die Expertise für Diagnostik und Therapie aus spezialisierten Krankenhäusern bzw. hochspezialisierten Kliniken zeitnah, kostengünstig und effektiv für Einrichtungen in strukturschwachen Gegenden zu Verfügung gestellt werden und damit die Versorgung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten im ländlichen Raum deutlich verbessern.
Ziele und Vorgehen
Das TATheN-Vorhaben möchte therapeutisch etablierte Assessmentverfahren, also Verfahren zur Überprüfung der Schwere des Schlaganfalls, bei Schlaganfallpatientinnen und -patienten im telemedizinischen Kontext überprüfen. Dies soll durch eine fachlich fundierte, videobasierte Unterstützung in Echtzeit von Therapeutinnen und Therapeuten in den Therapieberufen Logopädie, Physiotherapie und Ergotherapie zunächst im ländlichen Brandenburg ermöglicht werden. Dafür soll gemeinsam mit Therapeutinnen und Therapeuten aus fünf Brandenburger Partnerkliniken die förderlichen sowie hinderlichen Faktoren dieser digitalen Innovation identifiziert und die technische, strukturelle und zeitliche Machbarkeit erforscht werden.
Perspektiven für die Praxis
Die Durchführung von therapeutisch etablierten Assessmentverfahren im telemedizinischen Kontext soll ein wichtiger Schritt für eine deutschlandweite schnelle therapeutische Versorgung von Schlaganfallspatientinnen und -patienten durch spezialisiertes Fachpersonal darstellen. Zudem könnte dadurch auch eine zeitnahe therapeutische Versorgung durch Therapeutinnen und Therapeuten unmittelbar nach dem Schlaganfall in ganz Deutschland sichergestellt werden.
Fakten zum Projekt
Projektleitung
BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin gGmbH
Kirsten Stangenberg-Gliss
Warener Str. 7
12683 Berlin
Projektlaufzeit
01.01.2022 bis 31.12.2022
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Digitale Lösungen in der Versorgung erfahrbar machen – Innovative Modellvorhaben“ (Förderbekanntmachung) im Rahmen „Zukunftsregion Digitale Gesundheit“ (Website der Initiative).
Ansprechperson
Dr. Mario Paterno
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Weitere Informationen
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Überblick über die Initiative „Zukunftsregion Digitale Gesundheit“
Dieses Modellvorhaben ist Teil der BMG-Initiative „Zukunftsregion Digitale Gesundheit“. Weitere Informationen zu dieser Initiative erhalten Sie hier.
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Handlungsfeld „Digitalisierung“
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens und ihre Auswirkungen u. a. auf die Patientinnen- und Patientenversorgung bietet große Chancen. Hier erfahren Sie mehr zum gesundheitspolitischen Handlungsfeld „Digitalisierung“.
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Überblick aller Handlungsfelder der Ressortforschung
Das BMG richtet seine Ressortforschung an übergeordneten gesundheitspolitischen Handlungsfeldern aus. Hier gelangen Sie zur Übersichtsseite der Forschungsthemen.