KI-gestützte Analyse und Visualisierung pandemischer Lagen | AI-supported Data Analysis & Visualization of Pandemics (AI-DAVis-PANDEMICS)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“
Motivation
Infektionskrankheiten und deren schnelle und flächendeckende Verbreitung in Pandemien stellen sowohl die Gesellschaft als auch das Gesundheitssystem vor enorme Herausforderungen. Das Robert Koch-Institut (RKI) nimmt insbesondere in solchen Situationen eine Schlüsselfunktion bei der Beantwortung der Fragen bzgl. geeigneter Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung aus Public Health Perspektive ein. Das RKI spricht seine Empfehlungen an die Politik in solchen Situationen auf Basis aktuellster wissenschaftlicher Erkenntnisse, also evidenz- sowie datenbasiert, aus. Dafür werden während einer Pandemie relevante Daten am RKI gesammelt und ausgewertet. Zukünftig soll es mit Hilfe neuer KI-Techniken möglich werden, diese - teils sehr großen - Datenmengen schneller, effektiver und/oder besser verarbeiten und analysieren zu können, um daraus Rückschlüsse und Vorhersagen zu einer möglichen Verbreitung und geeigneten Maßnahmen zur Eindämmung des Erregers treffen zu können.
Projektleitung
Robert Koch-Institut
Zentrum für Künstliche Intelligenz in der Public Health-Forschung (RKI ZKI-PH)
Dr. Katharina Ladewig
Dr. Nils Körber
Nordufer 20
13353 Berlin
Projektlaufzeit
01.01.2023 bis 31.12.2025
Ansprechperson
Dr. Jacqueline Kalb
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Ziele und Vorgehen
Ziel des Projektes ist es, Systeme (KI-Anwendungen) zu entwickeln, die in pandemischen Lagen dabei helfen, relevante (große) Datenmengen zu analysieren bzw. zu visualisieren und ein gesamtheitliches Bild der Pandemie zu zeichnen. Dafür werden am Zentrum für Künstliche Intelligenz in der Public Health-Forschung des Robert Koch-Instituts (RKI ZKI-PH) unterschiedliche Datenquellen miteinander verknüpft und bearbeitet. So sollen u. a. Meldedaten zum Krankeitsgeschehen oder Abwasseranalysen genutzt werden, um ein genaues Bild des aktuellen Infektionsgeschehens darzustellen. Auch Klimadaten können genutzt werden, um klimatische Bedingungen für die Verbreitung der Erreger identifizieren zu können. Neben verschiedenen Erregern für Atemwegserkrankungen (bspw. Influenza- oder Coronavirus) sollen in diesem Projekt auch durch Tiere übertragene Erkrankungen, wie z.B. das durch Tigermücken übertragene West-Nil- oder Zika-Virus betrachtet werden.
Perspektiven für die Praxis
Durch die Entwicklung von Verfahren zur KI-gestützten Analyse von pandemierelevanten Daten und deren graphischer Darstellung sollen zukünftig wertvolle Vorhersagen zur Ausbreitung eines Erregers und zu Eindämmungsmöglichkeiten während einer Pandemie getroffen und Empfehlungen an die Politik bzgl. gesamtgesellschaftlicher Handlungsmaßnahmen abgeleitet werden. Abhängig von den Ergebnissen dieses Forschungsprojektes können die entwickelten KI-Anwendungen auch in die Fachverfahren des RKIs integriert werden. Darüber hinaus sollen die Erkenntnisse genutzt werden, um Visualisierungen zu entwickeln, die auch die breite Bevölkerung leicht verständlich über das jeweilige aktuelle Infektionsgeschehen informieren.
Weitere Informationen
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Handlungsfeld „Digitalisierung“
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens und ihre Auswirkungen u. a. auf die Patientinnen- und Patientenversorgung bietet große Chancen. Hier erfahren Sie mehr zum gesundheitspolitischen Handlungsfeld „Digitalisierung“.
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Überblick aller Handlungsfelder der Ressortforschung
Das BMG richtet seine Ressortforschung an übergeordneten gesundheitspolitischen Handlungsfeldern aus. Hier gelangen Sie zur Übersichtsseite der Forschungsthemen.