Strukturierte Daten für die elektronische Patientenakte durch ein FHIR-basiertes Clinical Data Repository (SD-ePA-FHIR-CDR)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“
Projektleitung
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Rudolf Dück
Ratzeburger Allee 160
23562 Lübeck
Projektlaufzeit
01.10.2023 bis 31.01.2024
Ansprechperson
Dr. Mario Paterno
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Motivation
Ab 2025 wird die neue elektronische Patientenakte für alle (ePA für alle) stufenweise in die Versorgung eingeführt. Diese wird in Zukunft neben unstrukturierten Daten (z. B. PDF-Dateien) auch strukturierte Daten in Form von medizinischen Informationsobjekten, wie beispielsweise strukturierte Krankenhaus-Entlassbriefe oder Laborbefunde enthalten.
Bis dato mangelt es jedoch an standardisierten Lösungen, um bereits vorhandene strukturiert und unstrukturiert vorliegende Patientendaten aus den IT-Systemen der Krankenhäuser (Krankenhausinformationssysteme bzw. Patientendatenmanagement-Systeme) in strukturierter Art in diese Medizinischen Informationsobjekte (MIOs) zu integrieren bzw. zu überführen. Um ein standardisiertes Vorgehen für die reibungslose Befüllung der ePA aus Krankenhausinformationssystemen (KIS) zu gewährleisten, bedarf es technischer Lösungen, die sowohl das jeweilige KIS-System als auch die Struktur der ePA für alle berücksichtigen
Ziele und Vorgehen
Ziel des Vorhabens ist, zu untersuchen, ob mit einem standardisierten, klinischen Datenspeicher (clinical data repository (CDR)) eine Befüllung der ePA erfolgen kann. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Herausforderungen zur Befüllung der ePA. Mithilfe eines Datenspeichers sollen Rohdaten aus den verschiedenen IT-Systemen in den Krankenhäusern zusammengeführt, semantisch strukturiert und in FHIR nutzbar gemacht werden. Dies wird am Beispiel der IT-Systeme des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) mit dem FHIR CDR TipluDB vom Unterauftragnehmer Tiplu durchgeführt, wobei exemplarisch unstrukturierte Daten aus dem Entlassbrief sowie dem Laborbefund in eine strukturierte Form überführt werden sollen.
Perspektiven für die Praxis
Dieses Projekt soll demonstrieren, dass in einem Krankenhaus ein Datenspeicher mit semantisch strukturierten Daten genutzt werden kann, um Teile der gesetzlichen ePA zu befüllen. Sollte das obige Ziel erreicht werden, könnte dieser Ansatz auf weitere Krankenhäuser in Deutschland angewendet werden. Dafür soll ein Bericht erstellt werden, in welchem die Ergebnisse sowie deren Limitationen vorgestellt werden. In Folgekönnten dadurch ggf. auch früher strukturierte Daten an das Forschungsdatenzentrum Gesundheit des BfArM gesendet werden.
Weitere Informationen
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