Gestaltung, Programmierung und Testung eines KI-basierten Chatbots für Suchtfragen (SuchtGPT)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“

KI-Chatbots könnten in der Suchthilfe niedrigschwellig helfen

Projektleitung

delphi-Gesellschaft für Forschung, Beratung und Projektentwicklung mbH
Fabian Leuschner
Kaiserdamm 8
14057 Berlin

Projektlaufzeit

01.10.2024 bis 30.09.2026

Ansprechperson

Dr. Sebastian Poschadel
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de 

Motivation

Das Potential von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) wird aktuell in annähernd allen Lebens- und Arbeitsbereichen diskutiert. Moderne Chatbots, die auf großen Sprachmodellen basieren, könnten auch im Bereich der Suchthilfe als ein ergänzendes, äußerst niedrigschwelliges, jederzeit verfügbares und - mit entsprechenden Vorkehrungen – auch valides Informations- und Unterstützungs­angebot eingesetzt werden. Sie können eine neue Form von Interaktion in der Suchthilfe eröffnen, die mit bestehenden Angeboten bisher nicht realisiert werden kann. Erste Überlegungen zum potentiellen Einsatz von KI speziell in der Suchthilfe wurden im Rahmen des vom BMG finanzierten „KI-Sucht Hackathons“ generiert. Inwieweit ein Einsatz in der Praxis wirklich realistisch und zielführend ist, dazu gibt es derzeit noch keine belastbaren Informationen.

Ziele und Vorgehen

Ziel des hier geplanten Vorhabens ist es, die bisher vorliegenden Erkenntnisse und Überlegungen zu KI in der Suchthilfe aufzugreifen und in die Entwicklung, Testung und öffentliche Bereitstellung eines datenschutzkonformen und nutzerfreundlichen, KI-basierten Chatbots für Suchtfragen zu überführen. Mit dem Forschungsvorhaben soll insbesondere Menschen mit einer Suchtbiografie die niederschwellige Möglichkeit eröffnet werden, Zugang zu individuell relevanten Informationen und Unterstützungsangeboten aus dem Bereich der Suchthilfe zu erhalten. Bei der Entwicklung soll ein partizipativer Ansatz umgesetzt werden: Die Einbindung der Zielgruppen (Ratsuchende und die interessierte Allgemeinbevölkerung) des Chatbots sowie die Einbindung relevanter Stakeholder aus der Suchthilfe in den Entwicklungsprozess sind fester Bestandteil des Forschungsprojektes. Mit einer begleitenden Evaluation werden die Forschungsergebnisse überprüft und abgesichert. Im Rahmen der Entwicklung soll der Chatbot final in die Lage versetzt werden, Fragen und Aufgaben aus dem Kontext der Suchthilfe bzw. der Suchtberatung eigenständig, korrekt, für die Ratsuchenden hilfreich und qualitätsgesichert zu bearbeiten.

Perspektiven für die Praxis

Durch eine hohe Einbindung der Zielgruppe schon bei der Entwicklung des KI-gestützten Chatbots bestehen gute Chancen für einen passgenauen und niederschwelligen Zugang für die intendierte Zielgruppe im Bereich der Suchthilfe.

Der Einsatz einer Künstlichen Intelligenz in der Suchthilfe bietet perspektivisch die Möglichkeit, knappe Ressourcen besser zu nutzen und Informations- und Unterstützungsangebote der Suchthilfe effektiver, effizienter und anwendungsfreundlicher zu gestalten. Dabei geht es nicht darum, die unverzichtbare persönliche Beratung durch qualifizierte Fachkräfte zu ersetzen, sondern ein ergänzendes Angebot für hilfesuchende Menschen zu entwickeln. Die Erforschung, Entwicklung und Einführung von digitalen Technologien in der Suchthilfe können von großer Bedeutung sein, wenn sich das erprobte Modell als zielführend und valide erweist. Die Mechanismen könnten auch auf andere Bereiche der Gesundheitshilfe übertragen werden, um digital affine Zielgruppen besser als bisher zu erreichen.

Stand: 20. Januar 2025

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