Erfassung und Evaluation der digitalen Reife von Gesundheitsämtern (EvalDiGe)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“, Förderschwerpunkt „Erfassung und Evaluation der digitalen Reife von Gesundheitsämtern im Rahmen des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“
Motivation
Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) hat eine zentrale Bedeutung bei der Prävention, Gesundheitsförderung und dem Gesundheitsschutz der Bevölkerung in Deutschland. Er setzt sich aus Einrichtungen der Gesundheitsverwaltung auf Bundesebene, Länderebene und kommunaler Ebene (Gesundheitsämter) zusammen. Um den ÖGD noch effektiver und zukunftsfähiger zu gestalten, hat die Bundesregierung den „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ beschlossen. Dabei spielen u. a. die Digitalisierung, Modernisierung und die verbesserte Vernetzung der Gesundheitsämter eine entscheidende Rolle. Um den Bedarf der einzelnen Gesundheitsämter besser bestimmen zu können, soll im Rahmen des Pakts für den ÖGD deren digitaler Reifegrad erfasst und evaluiert werden. Der digitale Reifegrad beschreibt, wie digital eine Organisation bereits arbeitet und wie weit sie im digitalen Transformationsprozess vorangeschritten ist. Um diesen Prozess erfolgreich zu durchlaufen, haben sich in der Vergangenheit Reifegradmodelle bewährt. Sie zeigen anhand definierter Reifestufen konkrete Entwicklungspfade auf. Dadurch können insbesondere für komplexe technische Projekte konkrete Maßnahmen abgeleitet und somit die Digitalisierung sukzessiv vorangetrieben werden.
Ziele und Vorgehen
Um den Gesundheitsämtern dabei zu helfen, ihren digitalen Reifegrad einzuschätzen und ihre Digitalisierungsstrategie zu planen, wurde bereits ein Reifegradmodell zur Digitalisierung der Gesundheitsämter entwickelt. Das EvalDiGe-Vorhaben hat das Ziel, den aktuellen Status und die Veränderungen der digitalen Reife von Gesundheitsämtern während der Projektlaufzeit fortlaufend wissenschaftlich zu evaluieren. Hierbei dient das initial entwickelte Reifegradmodell als Grundlage für die Messung. Außerdem hat die Evaluation zum Ziel, das entwickelte Reifegradmodell kontinuierlich weiterzuentwickeln. Dafür sollen ein Austausch zwischen den Gesundheitsämtern bezüglich ihrer Erfahrungen mit den Digitalisierungsmaßnahmen ermöglicht und Handlungsempfehlungen für die einzelnen Gesundheitsämter abgeleitet werden.
Perspektiven für die Praxis
Durch die Evaluation der digitalen Reife bekommen Gesundheitsämter, Landes- und Bundesministerien Rückmeldung zu Entwicklungsständen und -potentialen deutscher Gesundheitsämter. Hierdurch wird eine Unterstützung bei der fortschreitenden Digitalisierung ermöglicht. Außerdem soll durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Reifegradmodells und den darin enthaltenen Handlungsempfehlungen eine nachhaltige Hilfestellung zur Handhabung zielgerichteter Digitalisierungsmaßnahmen ermöglicht werden.
Fakten zum Projekt
Projektleitung
Institutsteil Wirtschaftsinformatik des
Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik
Prof Dr. Torsten Eymann
Wittelsbacherring 10
95444 Bayreuth
Projektlaufzeit
01.01.2022 bis 31.12.2025
Projektbeteiligte
- Technische Universität Dresden
- Freie Universität Berlin
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Erfassung und Evaluation der digitalen Reife von Gesundheitsämtern im Rahmen des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“.
Ansprechperson
Dr. Mario Paterno
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg@dlr.de
Weitere Informationen
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Handlungsfeld „Digitalisierung“
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens und ihre Auswirkungen u. a. auf die Patientinnen- und Patientenversorgung bietet große Chancen. Hier erfahren Sie mehr zum gesundheitspolitischen Handlungsfeld „Digitalisierung“.
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Überblick Forschungsschwerpunkte
Das BMG fördert neben Einzelvorhaben insbesondere Forschungsaktivitäten zu übergreifenden Themen. Die Förderschwerpunkte richten sich nach den Handlungsfeldern der Ressortforschung. Hier gelangen Sie zum Überblick.