Sozialraumorientierte individualisierte medizinische Rehabilitation für Menschen mit geistiger und/ oder Mehrfachbehinderung (SIMRE)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“, Förderschwerpunkt „Experimentelle Pilotvorhaben zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung, Rehabilitation und Pflege“
Projektleitung
Medizinische Hochschule Hannover
Dr. phil. Christoph Egen
Carl-Neuberg-Str. 1
30625 Hannover
Projektlaufzeit
01.06.2023 bis 30.11.2024
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Experimentelle Pilotvorhaben zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung, Rehabilitation und Pflege“.
Ansprechperson
Dr. Mario Paterno
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Motivation
Eine bedarfsgerechte medizinische Rehabilitation sollte grundsätzlich jeder Person zur Verfügung stehen. In Deutschland ist dies jedoch für viele Menschen mit einer geistigen und/oder Mehrfachbehinderung nicht gegeben. Nur sehr wenige Rehabilitationskliniken bieten ein individualisiertes Rehabilitationsprogramm mit erhöhtem Personalaufwand und besonderen Eignungen im Umgang mit dieser Personengruppe sowie einer Rundumversorgung an. Vor allem spezielle Angebote im wohnortnahen, ambulanten Bereich sind sehr selten. Für Menschen mit einer geistigen und/oder Mehrfachbehinderung ist eine individualisierte Rehabilitation jedoch essenziell, damit diese den gewünschten Effekt aufzeigt. Eine solche spezialisierte Rehabilitation, die auch zu Hause stattfinden kann, findet in ganz Deutschland nicht mehr statt.
Daher ist das Ziel des Projektes, ein individualisiertes Rehabilitationskonzept zu testen und zu bewerten, in dem die Behandlungen sowohl im Rehabilitationszentrum als auch zu Hause stattfinden können.
Ziele und Vorgehen
Beim SIMRE-Projekt sollen 15-20 Menschen mit einer geistigen und/oder Mehrfachbehinderung teilnehmen. Diese erhalten eine individualisierte Rehabilitationsmaßnahme, die nicht nur im Rehabilitationszentrum sondern auch an geeigneten Therapieorten ambulant (z. B. Zuhause) stattfinden kann. Die ambulant-mobile medizinische Rehabilitation erfolgt durch Fachärztinnen und Fachärzte, Therapeutinnen und Therapeuten der Physio-, Ergo- und Hydrotherapie sowie durch Sozialarbeiter. Dabei soll untersucht werden, welche Vorteile Patientinnen und Patienten und ihre Familien durch eine individualisierte Rehabilitationsmaßnahme haben und ob diese auch an anderen Orten durchgeführt werden kann. Außerdem soll untersucht werden, ob dadurch die Aktivität, die gesellschaftliche Teilhabe und die Lebensqualität der Teilnehmenden verbessert werden können.
Perspektiven für die Praxis
Das zentrale Anliegen des SIMRE-Projektes ist das Rehabilitationsangebot für Menschen mit einer geistigen und/oder Mehrfachbehinderung zu erhöhen. Zudem sollen auch pflegende Familienangehörige dadurch unterstützt werden. Darüber hinaus sollen die Ergebnisse in einem Praxisleitfaden zusammengefasst werden, der zur allgemeinen Verfügung gestellt werden soll. Die Ergebnisse dieser Untersuchung können daher als Modell für weitere medizinische Rehabilitationszentren für Erwachsene mit Behinderung dienen.