Prospektive Erfassung der impfstoff-assoziierten Myokarditis nach Impfung von Kindern und Jugendlichen mit mRNA-COVID-19-Impfstoffen (PedMYCVAC – Follow-up)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“, Querschnittsthema „Long-/Post-COVID“, Förderschwerpunkt „Modellmaßnahmen zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long COVID und Erkrankungen, die eine ähnliche Ursache oder Krankheitsausprägung aufweisen“
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Projektleitung
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Deutsches Herzzentrum der Charité
Klinik für Angeborene Herzfehler - Kinderkardiologie
Dr. Franziska Seidel
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Projektlaufzeit
01.01.2025 bis 31.12.2028
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Long-/Post-COVID“.
Motivation
Nach Anwendung der derzeit zugelassenen mRNA-Impfstoffe gegen das SARS-CoV-2-Virus wurde insbesondere bei jungen Männern ein erhöhtes Risiko für eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) beobachtet. In der Mehrzahl der Fälle zeigen internationale Studien unkomplizierte Verläufe der Myokarditis. Da die Myokarditis eine der Hauptursachen für die akute und schwere Herzinsuffizienz bei gesunden Kindern und Jugendlichen ist, ist ihre Erfassung mit Diagnosestellung und Krankheitsverlauf im Zusammenhang mit der mRNA-COVID-19-Impfung eine wichtige Maßnahme zur Überwachung der Sicherheit dieser Impfstoffe.
Durch die Forschungskooperation „PedMYCVAC“ zwischen dem Paul-Ehrlich-Institut und dem Register für Kinder und Jugendliche mit Verdacht auf Myokarditis (MYKKE) konnten bereits Daten zu mRNA-COVID-19-Impfstoff-assoziierten Herzmuskelentzündungen bei Kindern und Jugendlichen gesammelt werden. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Nachuntersuchungen, um Symptome, körperliche Leistungsfähigkeit und anhaltende diagnostischen Veränderungen bei pädiatrischen Patienten mit Myokarditis nach mRNA-COVID-19-Impfung als langfristige Folgen frühzeitig zu erkennen, gegebenenfalls zu therapieren und Komplikationen zu verhindern.
Ziele und Vorgehen
In diesem Vorhaben soll die Forschungskooperation zwischen dem Paul-Ehrlich-Institut und dem MYKKE-Register fortgesetzt werden, um Langzeitfolgen und mögliche weitere Komplikationen (z. B. Herzrhythmusstörungen) bei Kindern und Jugendlichen mit Myokarditis nach COVID-19-Impfung untersuchen zu können. Neben der Langzeitbeobachtung der bereits aufgenommenen Patientinnen und Patienten wird die Aufnahme von weiteren 100 Kindern mit Verdacht auf Myokarditis nach COVID-19-Impfung fortgesetzt. Darüber verfolgt das Projekt das Ziel, wissenschaftliche Fragen, z. B. zu strukturellen Veränderungen des Herzmuskels sowie Fragebögen zur Lebensqualität nach einer impfstoffassoziierten Herzmuskelentzündung zu untersuchen. Das Vorhaben ist eng mit den anderen Projekten im selben Förderschwerpunkt vernetzt.
Perspektiven für die Praxis
Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag, um sehr seltene Komplikationen bei Impfungen mit mRNA-Impfstoffen nachzuverfolgen und etwaige Zusammenhänge aufzuklären. Die systematische Nachverfolgung der Patientinnen und Patienten über einen Zeitraum von vier Jahren ermöglicht einen wichtigen Erkenntnisgewinn im Hinblick auf die möglichen langfristigen gesundheitlichen Folgen einer COVID-Impfung. Die Ergebnisse dieser Studie sind von großer Bedeutung für die fortlaufende Bewertung der Sicherheit der COVID 19-Impfstoffe, um das weitere Auftreten von Myokarditis bei Kindern und Jugendlichen und das potenzielle Risiko von Impfkomplikationen kurz- und langfristig überwachen zu können.