Digitalisierungslots:innen in der Brandenburger Primärversorgung (DiLoB)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Digitalisierung“, Förderschwerpunkt „Pilotvorhaben zur Implementierung und Verstetigung von Digital-Health-Ansätzen der Gesundheitsversorgung, Rehabilitation und Pflege“

Digitalisierungslotsinnen und -lotsen unterstützen Arztpraxen bei der Einführung und Nutzung digitaler Prozesse
Digitalisierungslotsinnen und -lotsen unterstützen Arztpraxen bei der Einführung und Nutzung digitaler Prozesse

Projektleitung

Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS GmbH
Prof. Dr. Christine Holmberg
Fehrbelliner Str. 38
16816 Neuruppin

Projektlaufzeit

01.09.2024 bis 31.08.2025

Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Pilotvorhaben zur Implementierung und Verstetigung von Digital-Health-Ansätzen der Gesundheitsversorgung, Rehabilitation und Pflege“.

Projektbeteiligte

  • Technische Hochschule Brandenburg

Ansprechperson

Dr. Joachim Burbiel
DLR Projektträger
​​​​​​​projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Motivation

Digitalisierung stellt aus der Perspektive vieler Arztpraxen eher eine Herausforderung als eine Chance dar. Insbesondere ältere Medizinerinnen und Mediziner scheuen den Aufwand von Einführung und verstärkter Nutzung neuer digitaler Prozesse und digital unterstützter Therapien. Hierdurch gehen mit der Digitalisierung verbundene Vorteile hinsichtlich Effizienz und Effektivität verloren. Teilweise kommt es sogar dazu, dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte Ihre Praxen wegen Vorgaben zur Digitalisierung früher aufgeben als geplant, was den Zielen der Bundesregierung hinsichtlich der ärztlichen Versorgung, gerade im ländlichen Raum, entgegenläuft.

Ziele und Vorgehen

Im Rahmen des Vorhabens DiLoB soll erprobt und evaluiert werden, inwiefern „Digitalisierungslotsinnen und -lotsen“ die Einführung und Nutzung digitaler Prozesse in Arztpraxen fördern können. Hierzu sollen diese Lotsinnen bzw. Lotsen dem Personal in den Praxen auf mehreren Ebenen Unterstützung anbieten, z. B. durch individuelle Beratung, durch Schulungen und durch Hilfe zur Selbsthilfe bei technischen Problemen. Dabei kommen zwei Lotsinnen bzw. Lotsen zum Einsatz: Eine Person hat einen medizinischen Fachhintergrund, die andere kommt aus der Medizintechnik bzw. -informatik. Parallel wird mit wissenschaftlichen Methoden untersucht, welche Effekte der Einsatz der digitalen Lotsendienste auf Wissen und Einstellung der Mitarbeitenden bezüglich Digitalisierung sowie die Arbeitsweise der Praxen hat.

Perspektiven für die Praxis

Das Vorhaben DiLoB bindet vielfältige regionale Akteure ein, wie z. B. Ärztenetzwerke, Kassenärztliche Vereinigungen und medizinische Hochschulen. Hierdurch wird sichergestellt, dass die positiven Ergebnisse des Vorhabens auch nach Ende der Förderung breit genutzt werden können. Die Einbindung des von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe zuvor entwickelten digitalen Reifegradmodells bietet dabei zusätzliche Anknüpfungspunkte. Neben dem praktischen Einsatz von digitalen Lotsendiensten, auch in anderen Regionen, können die Erkenntnisse des Vorhabens zur Ausbildung weiterer Lotsinnen bzw. Lotsen genutzt werden. Durch diese und weitere Maßnahmen wird der Grundstein für die Etablierung einer praxisnahen Methode zur Unterstützung der Digitalisierung von Arztpraxen gelegt.

 

Stand: 25. September 2024

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