Standardisierung von Verfahrensabläufen in der interdisziplinären Zusammenarbeit bei Gefahrenlagen im Flugverkehr (StandAtRisk)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“, Förderschwerpunkt „Strukturelle Stärkung und Weiterentwicklung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD)“
Projektleitung
Gesundheitsamt Frankfurt am Main
PD Dr. Peter Tinnemann
Breite Gasse 28
60313 Frankfurt am Main
Projektlaufzeit
01.04.2022 – 30.03.2024
Das Projekt ist Teil des Förderschwerpunkts „Strukturelle Stärkung und Weiterentwicklung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD)“
Ansprechperson
Dr. Michael Ebert
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Motivation
Pathogene Erreger sowie andere, die Bevölkerungsgesundheit bedrohende Infektionserreger, werden auch über internationale Flughäfen durch Reisende eingebracht. Dies ist prinzipiell eher selten, kann aber im Falle von unbekannten Erregern gravierende gesundheitliche Auswirkungen für die Bevölkerung nach sich ziehen. Zwar sind Meldewege und Anforderungen an die internationalen Flughäfen und die zuständigen Länder und Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) in einem solchen Fall gesetzlich geregelt, jedoch fehlt ein umfassendes Kompendium, welches ein bundesweit einheitliches Vorgehen bei der Bewältigung solcher Krisen festlegt.
Ziele und Vorgehen
Das Vorhaben verfolgt daher das Ziel, die Zusammenarbeit aller beteiligten Akteurinnen und Akteure auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene zu regeln und somit ein standardisiertes Kompendium zum Umgang mit Infektionserregern an internationalen Flughäfen zu entwickeln und zu evaluieren. Dieses Kompendium soll u. a. auf Basis von Reviews bestehender Standardisierungen, Interviews mit relevanten Akteurinnen und Akteuren sowie einer Festlegung einheitlicher Kriterien durch Expertinnen und Experten erarbeitet werden. Schließlich werden in einem webbasierten Dokumentenmanagementsystem, auf dem alle projektbeteiligten Personen die gemeinsam erarbeiteten Dokumente und Informationen zugänglich gemacht.
Perspektiven für die Praxis
Durch die Erstellung eines deutschlandweit einheitlichen Kompendiums, können auch nicht beteiligte Flughäfen und Gesundheitsämter im Falle infektiologischer Notlagen von den Projektergebnissen profitieren. Darüber hinaus soll das Projekt den Erfahrungsaustausch fördern, insbesondere zwischen den beteiligten Landesbehörden und kommunalen Gesundheitsämtern, der bisher in dieser Form noch nicht existiert. Nach Projektabschluss wird die Nutzung des webbasierten Dokumentenmanagementsystems öffentlich gemacht. Zudem werden durch die gemeinsame Nutzung die Flughäfen und der ÖGD besser vernetzt.