Modularer Ausbau der online-basierten Fortbildung „Curriculum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs“ (Ausbau OnlineFoBi FBREK)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“

Ärztin berät Patientin

Projektleitung

Deutsche Krebsgesellschaft e. V.
Dr. Birgit Klages / Dr. Clara Breidenbach
Kuno-Fischer-Straße 8
14057 Berlin

Universitätsklinikum Köln, Zentrum Familiärer Brust- und Eierstockkrebs
Prof. Dr. Kerstin Rhiem
Kerpener Straße 62
50937 Köln

Projektlaufzeit

01.01.2024 bis 31.12.2024

Ansprechperson

Dr. Jacqueline Kalb
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de

Motivation

In Deutschland erkranken jährlich etwa 70.000 Frauen und Männer an Brustkrebs und etwa 7.000 Frauen neu an Eierstockkrebs. Bei ca. einem Drittel der Personen mit Brustkrebs und einem Viertel der Patientinnen mit Eierstockkrebs liegt eine familiäre Risikokonstellation vor. Daher sind genetische Fragestellungen von behandelnden Fachärztinnen und -ärzten bei der Durchführung der Diagnostik und Therapie der Krebserkrankung, bei der Unterstützung zu Fragen zum familiären Risiko sowie bei allen weiteren diagnostischen und ggf. auch therapeutischen Schritten zu berücksichtigen. In spezialisierten Zentren für familiären Brust- und Eierstockkrebs ist die Qualifikation hierfür gut implementiert. Die Vermittlung komplexer genetisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse und mit Ängsten behafteter Zusammenhänge stellt jedoch eine Herausforderung für alle klinisch tätigen gynäkologischen Fachärztinnen und -ärzte dar. Hier gibt es Wissenslücken in der Risikoersteinschätzung, der Interpretation genetischer Befunde, deren klinischer Einordnung sowie in der verständlichen Kommunikation genetischer Befunde. Für die Betreuung von Betroffenen und Ratsuchenden bilden daher fundierte Kenntnisse zu den Risikogenen, der sichere Umgang mit genetischen Befunden und den sich daraus ableitenden Maßnahmen eine wichtige Grundlage.

Ziele und Vorgehen

Das Projekt „Ausbau OnlineFoBi FBREK“ hat zum Ziel, ein bereits im Jahr 2021 initiiertes Fortbildungskonzept zum Thema familiärer Brust- und Eierstockkrebs weiterzuentwickeln. Durch den grundlegenden modularen Ausbau und die Weiterentwicklung des Fortbildungskonzepts zur kompetenten Aufklärung und Betreuung von Patientinnen (bzw. Patienten) mit familiär bedingten Brust-/Eierstockkrebs soll die Nachhaltigkeit und Aktualität der Fortbildung gewährleistet werden. Die Steigerung der wissenschaftlich fundierten Fachkompetenz zielt neben der Zielgruppe der Fachärzteschaft auch auf andere Gruppen, wie zum Beispiel weiterer ärztlich Mitarbeitenden oder Fachpflegenden ab, sodass zudem die interdisziplinäre Vernetzung gefördert wird.

Die Fortbildung ist in zwei Teile gegliedert: Einem Online-Teil mit Video-Vorträgen und einer Lernerfolgskontrolle sowie einer Hospitation in einem zertifizierten Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs (FBREK-Zentrum). In dem Projekt soll ein entsprechendes neues Online-Modul geschaffen werden. Inhalte des Moduls sind dabei u. a. die Vermittlung wissenschaftlicher Kenntnisse zur Identifikation von Risikopatientinnen und -patienten und die Einschätzung des individuellen Risikos, Entscheidungscoaching und partizipative Entscheidungsfindung. Nachdem Mitarbeitende an der Fortbildung teilgenommen haben, soll diese hinsichtlich der Wissens- und Kompetenzsteigerung und Zufriedenheit der Teilnehmenden evaluiert werden.

Perspektiven für die Praxis

Die Schulung der Ärztinnen und Ärzte zur Identifikation und Einschätzung des individuellen Risikos von Patientinnen und Patienten, zum sensiblen Umgang und gleichzeitiger korrekter und verständlicher Kommunikation medizinischer Fakten und Hintergründe kann nachhaltig zu einer verbesserten Versorgung dieses Patientenkollektivs beitragen. Die gelernten Inhalte können darüber hinaus auch auf andere Arzt-Patienten-Gespräche übertragen werden. Ferner trägt das Vorhaben zur sektoren- und berufsgruppenübergreifenden Vernetzung in der onkologischen Versorgung bei und unterstützt den zügigen Transfer neuer wissenschaftlicher Forschungserkenntnisse in die klinische Versorgung.

Stand: 6. September 2024

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