Evidenzbasierte Dosierungsempfehlung für die Anwendung von Arzneimitteln in der Kinderendokrinologie/-Diabetologie (Endo-Kid)

Motivation

Arzneimittel sind üblicherweise für die Anwendung an Erwachsenen zugelassen. Nur selten gibt es Arzneimittel, die speziell für Kinder und Jugendliche entwickelt und zugelassen werden. Daher werden Kinder und Jugendliche sehr häufig im Rahmen des sog. „off-label use“ mit Arzneimitteln für Erwachsene behandelt. Um die Dosierung, Anwendungshäufigkeit und -dauer bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen korrekt festzulegen, sind die Kenntnis der Wirksamkeit und Wirkungsdauer des Arzneimittels sowie dessen Nutzen-Risiko-Verhältnisses von großer Bedeutung. In Datenbanken können die international verfügbaren Informationen über Arzneimittel zusammengestellt werden, um  behandelnden Ärztinnen und Ärzte niedrigschwellig  bei der Verordnung von Arzneimitteln für Kinder zu unterstützen.  Die Datenbank Kinderformularium.de stellt eine solche Informationsdatenbank dar. Sie bietet die Angehörigen der Heilberufe kostenfrei kinderspezifische Informationen für über 600 Wirkstoffe.  Zur Sicherstellung der Nutzbarkeit der Datenbank müssen die relevantesten Wirkstoffgruppen enthalten sowie die Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte gegeben sein.

Ziele und Vorgehen

Das Projekt Endo-Kid hat zum Ziel neue, relevante Inhalte zu Diabetes und Stoffwechselerkrankungen in die Datenbank Kinderformularium.de zu integrieren. Auf diese Weise werden Informationslücken geschlossen. Zu diesem Zweck ist geplant, systematische Recherchen internationaler Literatur durchzuführen und anschließend wissenschaftlich zu bewerten. Auf Basis dieser Bewertung kann entschieden werden, ob die Rechercheergebnisse eine ausreichend hohe wissenschaftliche Verlässlichkeit aufweisen, um in Form vom Dosierungsempfehlungen in das Kinderformularium aufgenommen werden zu können. Zusätzlich wird im Rahmen des Vorhabens untersucht, inwieweit die Inhalte des Kinderformulariums auch in elektronische Systeme von Arztpraxen exportiert werden können. Hierfür ist eine Machbarkeitsanalyse im Hinblick auf die Möglichkeiten zum Datenexport in elektronische Verordnungssysteme vorgesehen.