Epidemiologischer Suchtsurvey (Epidemiological Survey on Substance Abuse - ESA): Repräsentativerhebung zum Gebrauch psychoaktiver Substanzen bei Erwachsenen in Deutschland 2024 (ESA 2024)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“
Projektleitung
IFT Institut für Therapieforschung gGmbH
Frau Dr. Sally Olderbak
Leopoldstr. 175
80804 München
Projektlaufzeit
01.03.2023 bis 31.12.2025
Ansprechperson
Dr. Sebastian Poschadel
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Motivation
In Deutschland gibt es nach wie vor eine erhebliche Krankheits- und teilweise auch Sterblichkeitsbelastung der Bevölkerung durch den Konsum von Alkohol, Tabak und anderen Rauchprodukten, illegalen Drogen, Cannabis und psychoaktiven Medikamenten. Um das Ausmaß und ggf. Veränderungen dieser Belastung abschätzen zu können, bedarf es einer langfristigen Betrachtung. Seit 1980 werden mit dem Epidemiologischen Suchtsurvey (ESA) regelmäßig der Konsum psychoaktiver Substanzen und gesundheitlicher Probleme, die damit in Verbindung stehen, in der erwachsenen Bevölkerung repräsentativ erfasst.
Ziele und Vorgehen
Ziel des Projektes ist es, gesundheitspolitisch relevante Problemlagen in Deutschland aufzudecken und so zu einer Verbesserung der Prävention und der gesundheitlichen Versorgung beizutragen.
Es ist geplant, die seit 1980 erhobenen Daten fortzuschreiben. Mit der Befragung 2024 wird nun auch die Altersgruppe 65 Jahre bis 85 Jahre einbezogen werden. Insgesamt sollen 10.000 zwischen 1939 und 2006 geborene Personen befragt werden. Die Befragten haben die Möglichkeit, schriftlich, telefonisch oder per Internetbefragung teilzunehmen. Auf dieser Grundlage können bei der Auswertung zeitliche Veränderungen und Risikofaktoren identifiziert und bewertet werden. Neben der Einschätzung der aktuellen Situation können so zeitliche Trends seit 1990 bzw. 1995 aufgezeigt und gesundheitspolitisch problematische Entwicklungen erkannt werden. Neben der Fortschreibung der Querschnittserhebung wird 2024 ein Schwerpunkt auf den Themen „Cannabis“ und „Substanzkonsum bei älteren Menschen“ liegen.
Perspektiven für die Praxis
Die Ergebnisse sollen ermöglichen, die aktuelle Verbreitung von Substanzgebrauch und Problemen, die damit in Verbindung stehen, zeitliche Veränderungen und Risikofaktoren aufzuzeigen bzw. zu identifizieren. Präventions- und Interventionsangebote, auch für die beiden zusätzlichen Befragungsschwerpunkte, können so an die Bedarfe angepasst werden. Neben der Bereitstellung der Ergebnisse für die (Fach-)Öffentlichkeit dienen die Erkenntnisse als Grundlage für Berichterstattungsaufgaben des Bundes, sowohl im nationalen als auch im internationalen Kontext.