Erlanger Schlaganfallregister 2023 (ESPro 2023)
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“
Projektleitung
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Interdisziplinäres Zentrum für Health Technology Assessment und Public Health (IZPH)
Prof. Dr. med. Peter Kolominsky-Rabas, MBA
Schwabachanlage 6
91054 Erlangen
Projektlaufzeit
01.01.2023 bis 31.12.2023
Ansprechperson
Dr. Andrea Delekate
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Motivation
Hirn-Kreislauf-Erkrankungen, wie z. B. Schlaganfälle, stellen eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland dar. Darüber hinaus sind Schlaganfälle durch eine sehr hohe Krankheitslast gekennzeichnet, die auch erhebliche soziale und finanzielle Folgeschäden nach sich ziehen können (Arbeitsunfähigkeit, Pflegebedürftigkeit, etc.). Als eine Reaktion hierauf sind 1994 die ersten spezialisierten Schlaganfall-Abteilungen (Stroke Units) in deutschen Kliniken eingerichtet worden. Zudem braucht es eine aussagkräftige Datengrundlage, um die Entwicklung der Krankheitslast abschätzen zu können und die Versorgungsplanung zu unterstützen.
Hierzu dient das Erlanger Schlaganfallregister (ESPro). Dieses hat in der Vergangenheit bereits mehr als 10.000 Fälle erfasst und erhebt Daten zu Häufigkeit und Verteilung sowie zu Risikofaktoren von Hirn-Kreislauf-Erkrankungen in der Bevölkerung. Es ist eines der etabliertesten Register dieser Art in Deutschland.
Ziele und Vorgehen
Das ESPro ist als ein regionales, bevölkerungsbasiertes Register angelegt, in das alle Schlaganfälle unabhängig von Altersgruppe und Schweregrad der Ausprägung, eingeschlossen werden. Der Verlauf der erfassten Patientinnen und Patienten innerhalb der Stadt Erlangen wird zu Beginn in Abständen von drei und zwölf Monaten und danach jährlich bis zum Lebensende weiterverfolgt. Durch die Datenerhebung können Ersterkrankungs-, Behinderungs- und Sterblichkeitsraten ermittelt, sowie Risikofaktoren und Begleiterkrankungen dargestellt werden. Das Ziel dieses Projekts ist die Erfassung und Bereitstellung dieser Daten innerhalb der Erlanger Bevölkerung im Jahr 2023 und die Berichterstattung zur Entwicklung der Krankheitslast durch Schlaganfall in Deutschland.
Perspektiven für die Praxis
Durch das langjährige Bestehen des Erlanger Schlaganfallregisters können auch weiter zurückliegende Zeiträume miteinander verglichen werden. Eine Auswertung der Daten könnte für mögliche Trendaussagen und ebenfalls zur Beleuchtung weiterer Aspekte von Hirn-Kreislauf-Erkrankungen genutzt werden. Die Erhebung der Daten erfolgt in der Modellregion Erlangen und die Erkenntnisse können somit modellhaft auf andere Regionen in ganz Deutschland übertragen werden. Über die Ergebnisse des Registers werden sowohl die Fachöffentlichkeit als auch die breite Öffentlichkeit und die beteiligten Patientinnen und Patienten in Veröffentlichungen, z.B. im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (GBE), in Anschreiben und Zeitungsartikeln informiert. Diese Datenerhebung soll somit dazu beitragen, die Datengrundlagen wie auch perspektivisch die Diagnostik und Versorgung von betroffenen Patientinnen und Patienten zu verbessern.