Empirisches Gutachten zum Heilpraktikerwesen

Motivation

Das Berufsbild der Heilpraktikerin und des Heilpraktikers steht wiederkehrend im Mittelpunkt eingehender Diskussionen in der Öffentlichkeit und im politischen Raum. Angesichts einer fehlenden Reglementierung der Ausbildung sowie der heilkundlichen Befugnisse wird regelmäßig eine Stärkung der Sicherheit der Patientinnen und Patienten gefordert. Die Ergebnisse eines umfassenden Rechtsgutachtens zum Heilpraktikerrecht sowie die Erkenntnisse aus einem darauf aufbauenden Diskussionsprozess mit den Bundesländern und Verbänden, weisen auf eine unzureichende Daten- und Faktenlage hin, die weitere Arbeiten und künftige Entscheidungen erschwert.

Ziele und Vorgehen

Zur Verbesserung der Daten- und Faktenlage und zur Ermöglichung einer konkreten Problemanalyse soll ein Gutachten repräsentative Daten zum Heilpraktikerwesen in Deutschland erheben. Es sollen jeweils Fragestellungen in den Themenbereichen Berufsstand, Berufsausbildung und Berufsausübung inklusive Sicherheit der Patientinnen und Patienten, Therapiemethoden sowie Einbindung in das Gesundheitswesen, einschließlich wirtschaftlicher Faktoren, untersucht werden. Die Datenerhebung unter Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern sowie Personen mit sektoralen Heilpraktikererlaubnissen in der Psychotherapie und der Physiotherapie soll als Online-Befragung mit einem standardisierten, strukturierten Fragebogen erfolgen, die durch qualitative Interviews ergänzt werden sollen. Weitere Daten für spezifische Fragestellungen sollen mithilfe von Online-Befragungen bei Gesundheitsämtern und Heilpraktikerschulen, über Heilpraktikerverbände sowie Literaturrecherchen erhoben werden.