Augsburger Herzinfarktregister 2023
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“
Motivation
Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Dazu gehören u. a. der Herzinfarkt und die koronare Herzerkrankung. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an diesen Erkrankungen zu sterben, deutlich an. Dies zeigt, dass die Erforschung und eine Verbesserung der Diagnostik und Therapie für die Gesellschaft von hoher Bedeutung sind.
Das Projekt zielt darauf ab, die Forschung im Bereich des Herzinfarkts und der koronaren Herzerkrankung voranzubringen. Hierbei wird die langjährige Erfahrung des seit 1985 bestehenden Herzinfarktregisters Augsburg genutzt, um eine kontinuierliche Erfassung von Daten zu Häufigkeit und Verteilung dieser Krankheitsbilder in der Bevölkerung sicherzustellen.
Projektleitung
Universitätsklinikum Augsburg
Timo Schmitz
Stenglinstr. 2
86156 Augsburg
Projektlaufzeit
01.01.2023 bis 31.12.2023
Ansprechperson
Dr. Andrea Delekate
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Ziele und Vorgehen
Im Rahmen des Projektes sollen die Daten zu Herzinfarkt und koronarer Sterblichkeit der Bevölkerung in der Modellregion Augsburg für das Jahr 2023 ermittelt werden. Dabei werden in enger Zusammenarbeit mit den sieben kooperierenden Kliniken und den zuständigen Gesundheitsämtern in der Studienregion standardisiert sämtliche hospitalisierten Herzinfarktfälle sowie alle Todesfälle, die auf eine Herzerkrankung zurückzuführen sind, vom Augsburger Herzinfarktregister erfasst. Die Erhebung vollständiger Daten, wie etwa die Häufigkeit und die Sterblichkeit im Zusammenhang mit einer koronaren Herzerkrankung, stellen das Hauptziel des Projektes dar. Darüber hinaus werden zusätzliche Daten zum Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die Patientinnen und Patienten des Herzinfarktregisters erhoben und wissenschaftlich ausgewertet. Hierbei sollen Informationen sowohl zu COVID-19-Erkrankungen und -impfungen als auch zu einem geändertem Gesundheitsverhalten, Ängsten und Lebensqualität der Patientinnen und Patienten während der Pandemie ermittelt werden.
Perspektiven für die Praxis
Durch das langjährige Bestehen des Herzinfarktregisters können auch weiter zurückliegende Zeiträume mit den in Rahmen dieses Projektes erhobenen Daten verglichen werden. Dies kann für mögliche Trendaussagen oder zur Nachvollziehbarkeit von Veränderungen genutzt werden. Wissenschaftliche Auswertungen der Daten beleuchten verschiedene Aspekte des Krankheitsbildes Herzinfarkt: Beispielsweise kann der Einfluss von gesellschaftlichen Faktoren, Begleiterkrankungen oder auch von verschiedenen Therapieansätzen über einen langen Zeitraum untersucht werden. Die Daten werden in der für Deutschland repräsentativen Modellregion Augsburg erhoben und können somit auf andere Regionen in ganz Deutschland übertragen werden. Zudem werden die Ergebnisse sowohl in wissenschaftlichen Veröffentlichungen der Fachöffentlichkeit als auch dem Bund im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung zur Verfügung gestellt. Dies soll langfristig dazu beitragen, die Diagnostik und Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herzerkrankungen zu verbessern.