Suchthilfe UND Wohnungsnotfallhilfe – Zwei Hilfesysteme, eine gemeinsame Zielgruppe – Erarbeitung von Standards für eine erfolgreiche Kooperation (SuWoKo)

Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“

verknotete Schnüre
Zwei Systeme, erfolgreiche Kooperation, eine gemeinsam Zielgruppe

Motivation

Menschen, die sich in einer Wohnungsnotfallsituation befinden (z. B. drohender Verlust der Wohnung) und gleichzeitig an einer Sucht erkrankt sind (z. B. Alkoholerkrankung), können grundsätzlich Hilfe von zwei Systemen mit hoher Fachexpertise erwarten: der Suchthilfe und der Wohnungsnotfallhilfe. In der Realität gestaltet sich der Zugang zu den Angeboten der Suchthilfe für Menschen im Wohnungsnotfall allerdings häufig schwierig. Neben unterschiedlichen Zugangsvoraussetzungen und Finanzierungsgrundlagen stellen fehlende Kenntnisse des jeweiligen anderen Hilfesystems und mangelnde Ressourcen Hürden in der Kooperation dar. 

Projektleitung

Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS)
Christina Rummel
Westenwall 4
59065 Hamm

Gemeinsam mit

Bundesarbeitsgemeinschaft
Wohnungslosenhilfe e. V. (BAG W)
Sabine Bösing
Waidmannsluster Damm 37
13509 Berlin

Projektlaufzeit

01.02.2023 bis 31.12.2025

Ansprechperson

Dr. Sebastian Poschadel
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de 

Ziele und Vorgehen

Um langfristig ein aufeinander abgestimmtes Angebot der Suchthilfe und Wohnungsnotfallhilfe systematisch zu etablieren, sollen derzeit bestehende Kooperationen am Beispiel von drei Modellstandorten bundesweit analysiert werden. Hieraus sollen Erfolgsfaktoren für eine gute Schnittstellenarbeit zwischen den beiden Hilfesystemen entwickelt und entsprechende Handlungsleitlinien erstellt werden. Die bereits bestehende Kooperation der Modellstandorte zwischen Suchthilfe und Wohnungsnotfallhilfe wird begleitend extern überprüft (externe Evaluation). Die Ergebnisse werden anschließend als übertragbares Handlungsmanual veröffentlicht, welches bundesweit für die Schnittstellenarbeit zwischen Suchthilfe und Wohnungsnotfallhilfe genutzt werden soll.

Perspektiven für die Praxis

Bis 2030 sollen laut Koalitionsvertrag Obdach- und Wohnungslosigkeit in Deutschland möglichst überwunden werden. Die Projektergebnisse liefern in diesem Zusammenhang eine wichtige Entscheidungsgrundlage, um die gesundheitliche Versorgung und Vorsorge von Menschen mit Wohnungsnot zu verbessern. Die entwickelten Materialien können bei der Weiterbildung von Fachkräften langfristig aktiv eingesetzt und beim Aufbau von Kooperationsstrukturen zwischen Suchthilfeeinrichtungen und Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe aktiv genutzt werden.

Stand: 8. Mai 2023

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