Aktualisierung des Internetportals embryotox.de: Arzneimittelinformationen als Grundlage der Arzneimitteltherapiesicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsversorgung“
Motivation
Nahezu 90% aller Schwangeren nehmen während der Schwangerschaft phasenweise oder regelmäßig Arzneimittel ein. Dennoch bestehen häufig Unsicherheiten in der Bewertung des Arzneimittelrisikos für das „mitbehandelte“, ungeborene Kind. Diese führen in vielen Fällen zu einem zögerlichen Verhalten sowohl bei den betreuenden Ärztinnen und Ärzten als auch bei Patientinnen. Gründe dafür sind, dass in dieser sehr vulnerablen Lebensphase gegebenenfalls entstehende Schäden lebenslange Auswirkungen haben können. Aus diesem Grund informiert das Internetportal embryotox.de seit 2008 auf der Basis wissenschaftlicher Evidenz über die Sicherheit in der Arzneimitteltherapie (AMTS) in Schwangerschaft und Stillzeit. Diese fundierten Informationen bilden die Grundlage für eine ausgewogene und individuelle Risiko-Nutzen-Abwägung und fördern eine rationale Arzneimitteltherapie bei schwangeren und stillenden Patientinnen.
Projektleitung
Charité - Universitätsmedizin Berlin
PD Dr. med. Katarina Dathe
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Projektlaufzeit
01.01.2023 bis 31.12.2024
Ansprechperson
Dr. Alexander Grundmann
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Ziele und Vorgehen
Ziel des vorliegenden Vorhabens ist die grundlegende Aktualisierung der Informationen zur Arzneimittelsicherheit auf embryotox.de auf Basis der in den letzten Jahren publizierten wissenschaftlichen Evidenz. Nach einer initialen Priorisierung sollen 80 Arzneimittelseiten aus verschiedenen Substanzgruppen geprüft und aktualisiert werden. Zusätzlich sollen alle Einträge zu Arzneimitteln, die bei der Behandlung psychiatrischer Erkrankungen eingesetzt werden, überarbeitet werden.
Perspektiven für die Praxis
Die Gewährleistung einer sicheren Arzneimitteltherapie bereits bei Kinderwunsch, bei bestehender Schwangerschaft oder während der Stillzeit ist eine zentrale Herausforderung der Gesundheitsversorgung. Die Sorge werdender Eltern vor Arzneistoffen, die das ungeborene Kind nachhaltig schädigen, ist insbesondere seit dem Contergan-Skandal groß. Eine umfängliche, aktuell gehaltene und evidenzbasierte Datenbank zum Sicherheitsprofil von Arzneimitteln in Schwangerschaft und Stillzeit kann dazu beitragen, unnötige Risiken zu vermeiden und unberechtigte Ängste in der Bevölkerung zu reduzieren.