Engagement für Menschen mit Demenz weiter stärken
Anlässlich des heutigen Welt-Alzheimertages bekräftigen Bundesfamilienministerin Paus und Bundesgesundheitsminister Lauterbach das Engagement der Bundesregierung für Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen. Zugleich danken sie der Frauenfussball-Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg für ihre Bereitschaft, auch in Zukunft Botschafterin der Nationalen Demenzstrategie der Bundesregierung zu bleiben.
Demenz ist für die Betroffenen und ihre Angehörigen, aber auch gesamtgesellschaftlich eine große Herausforderung. Der Appell des diesjährigen Welt-Alzheimertages lautet daher: „Verbunden bleiben“. Menschen mit Demenz leben meist mitten unter uns und sollen dort auch ihren Platz haben – unabhängig von Beeinträchtigung, Herkunft und Unterbringung.
Da lebenswertes und selbstbestimmtes Wohnen für Menschen mit Demenz eine so zentrale Bedeutung hat, stand die gestrige Netzwerktagung der Nationalen Demenzstrategie unter der Überschrift: „Leben mit Demenz – Wohnen heute und morgen“. Die Tagung findet jährlich in der Woche der Demenz statt, die bundesweit auf das Thema Demenz aufmerksam macht.
Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach:
„Menschen mit Demenz und deren Angehörige brauchen Unterstützungsangebote in ihrem direkten Umfeld. Deshalb müssen Bund, Länder und Kommunen zusammen quartiernahe Wohnformen mit gut vernetzten Versorgungs- und Pflegeangeboten für Demenzkranke stärker fördern. Angepasste Versorgungsstrukturen im direkten Wohnumfeld entlasten auch Angehörige, die gerade bei der Pflege von Menschen mit Demenz schnell an die Grenzen der Belastbarkeit stoßen können. Als alternde Gesellschaft müssen wir akzeptieren: Demenz gehört zu unserem Alltag. Deshalb sollten wir die Betroffenen auch im Alltagsumfeld unterstützen. Wichtig ist, dass wir die Grundlagenforschung zu Alzheimer und Demenz deutlich ausbauen, damit es endlich auch therapeutische Ansätze gibt.“
Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
„Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen brauchen bestmögliche Unterstützung. Für bessere gesellschaftliche Teilhabe und pflegerische Versorgung setze ich mich als Seniorenministerin mit aller Kraft ein. So haben wir im Koalitionsvertrag vereinbart, pflegende Angehörige mit einer Lohnersatzleistung zu unterstützen, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren, um sich um Angehörige zu kümmern. Mit den wegweisenden Maßnahmen unserer Nationalen Demenzstrategie leisten wir gemeinsam mit den vielen Akteuren der Nationalen Demenzstrategie einen wichtigen Beitrag, um die besonderen Lebenslagen von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Die Erfahrungen aus der Zeit der Corona-Pandemie und die immer weiter steigende Zahl von Menschen mit Demenz erfordern eine konsequente Steigerung dieses Engagements. Mit der bundesweiten Umsetzung der mehr als 160 Maßnahmen der Nationalen Demenzstrategie befinden wir uns gemeinsam mit allen Akteuren auf dem richtigen Weg.
Bundesministerin Paus und Bundesminister Lauterbach danken der Bundestrainerin der Fußballnationalmannschaft der Frauen, Martina Voss-Tecklenburg, für ihre Bereitschaft, weiterhin als Botschafterin der Nationalen Demenzstrategie der Bundesregierung, tätig zu sein:
„Das ehrenamtliche Engagement von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hilft enorm, die mit Demenz zusammenhängenden Herausforderungen und die Unterstützungsmöglichkeiten in der Gesellschaft bekannter zu machen. Wir danken ihr für die Bereitschaft, ihr wertvolles Engagement fortzusetzen.“ Sie leistet damit einen großen Beitrag zur dringend notwendigen Sensibilisierung in diesem Themenfeld.
Die Botschafterin der Nationalen Demenzstrategie der Bundesregierung, Martina Voss-Tecklenburg, Bundestrainerin der Fußballnationalmannschaft der Frauen:
„Man kann sich kaum vorstellen, wie hilfreich und wohltuend Unterstützungen sind, wenn man wegen einer Demenz das Leben umstellen muss. Das Wichtigste ist, dass alle Beteiligten am Leben weiter teilhaben. Teilhabe bedeutet Lebensqualität! Dafür sorgen wertvolle Programme, Angebote, Initiativen aus der Nationalen Demenzstrategie heraus. Ich bin stolz und glücklich, dass ich auch weiterhin als Botschafterin der Bundesregierung öffentlich dafürstehen darf. Und ich weiß es aus eigener Erfahrung: Es lohnt sich immer, sich für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu engagieren.“
Heute leben in Deutschland etwa 1,8 Mio. Menschen mit Demenz. Die Zahl der Erkrankten steigt stetig. Es ist damit zu rechnen, dass 2050 in Deutschland bis zu 2,8 Mio. Menschen von Demenz betroffen sind. 2020 brachte die Bundesregierung unter Federführung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Bundesministeriums für Gesundheit die Nationale Demenzstrategie auf den Weg. Die Strategie wurde von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis aus Politik, Gesundheits- und Sozialwesen, Zivilgesellschaft und Forschung erarbeitet und mit mehr als 160 Maßnahmen von der Bundesregierung verabschiedet. Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz in allen Lebensbereichen zu verbessern.
Vier große Handlungsfelder stehen im Fokus:
- Strukturen zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Demenz an ihrem Lebensort aus- und aufbauen
- Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützen
- Medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenz weiterentwickeln
- Exzellente Forschung zu Demenz fördern.
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