Lauterbach: Nur Strukturreformen bremsen Ausgabenanstieg

16. Oktober 2024

Im laufenden wie im kommenden Jahr müssen die gesetzlichen Krankenkassen mit hohen Ausgabensteigerungen rechnen. Diese sind vor allem auf weiterhin hohe Zuwächse bei Krankenhausleistungen und Arzneimitteln zurückzuführen. Das ist Ergebnis des GKV-Schätzerkreises, der aus Vertretern des Bundesamtes für Soziale Sicherung, des GKV-Spitzenverbandes und des Bundesministeriums für Gesundheit zusammengesetzt ist. Die Kostensteigerungen erzeugen hohen Beitragsdruck.

Die Prognose des Schätzerkreises zeigt die Notwendigkeit der von der Bundesregierung eingeleiteten Strukturreformen. Das deutsche Gesundheitswesen ist das teuerste in Europa, weil es in vielen Bereichen nicht effizient ist. Daher ist auch die Lebenserwartung bei uns schlechter als in vielen Nachbarländern. Es fehlt an Vorbeugemedizin und an Digitalisierung. Auch in der stationären Versorgung gibt es große Defizite. Für Krankenhäuser steigen die Ausgaben in diesem und im kommenden Jahr im Rekordtempo – das ist eine wesentliche Ursache für die steigenden Krankenkassenbeiträge. Deswegen brauchen wir die Krankenhausreform: Patienten sollen nur in den Kliniken behandelt werden, die sich damit auskennen, und auch nur dann, wenn es nötig ist. Die Reform verbessert die Qualität der Versorgung – insbesondere in der Krebsbehandlung – und stabilisiert die Beitragssätze. Weitere wichtige Reformen folgen in den nächsten Monaten.

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach

Mit über 100 Milliarden Euro ist der Krankenhausbereich mit Abstand der größte Ausgabenblock der gesetzlichen Krankenversicherung und wuchs bereits 2023 um rund 7 Prozent und damit deutlich stärker als in der Vergangenheit. Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete der Bereich nun sogar einen Zuwachs um rund 8 Prozent. Diese Zuwächse übersteigen den Aufwuchs der Einnahmen deutlich und tragen somit erheblich zum Anstieg der Zusatzbeiträge bei.

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