Deutschland steht Westafrika bei der Überwindung der Ebola-Krise zur Seite
Bundesminister Müller und Gröhe beenden Westafrika-Reise
Mit einem Gespräch bei der liberianischen Staatspräsidentin Ellen Johnson Sirleaf ist heute die viertägige Reise der beiden Minister nach Westafrika zu Ende gegangen. Dabei versicherten Gerd Müller und Hermann Gröhe den von Ebola betroffenen Staaten, sie beim Wiederaufbau nach der Ebola-Krise zu unterstützen.
Noch sei Ebola nicht überwunden, betonte der Ebola-Sonderbeauftragte der Bundesregierung, Walter Lindner. Aber es sei nun endlich Licht am Ende des Tunnels, die Zahl der Neuinfektionen in der Region tatsächlich auf Null zu bekommen.
Deutschland wird Afrika mit einem Sonderprogramm in Höhe von 200 Millionen Euro beim Aufbau der Gesundheitsversorgung unterstützen, allein Liberia sofort mit 12 Millionen Euro. Minister Müller betonte die drei Schwerpunkte des Programms: „Ausrüstung, Aufklärung und Ausbildung - in diesen drei Bereichen verstärken wir unseren Einsatz.“ Der Minister sicherte der liberianischen Präsidentin auch ein Infrastrukturprogramm in den Bereichen Ernährung und Energieversorgung zu sowie ein Qualifizierungsprogramm für Frauen. Insgesamt verdoppelt Deutschland damit seine bilaterale Zusammenarbeit mit Liberia auf 37 Millionen Euro.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sagte: „Der Ebola-Ausbruch hat einmal mehr gezeigt, dass Gesundheit global gedacht werden muss. Deshalb wird es auch im Rahmen der G7-Präsidentschaft darum gehen, Lehren aus der Ebola-Epidemie zu ziehen. Die Gesundheitssysteme vor Ort müssen so gestärkt werden, dass sie für künftige Epidemien besser gerüstet sind. Das hilft nicht nur den Menschen in den betroffenen Staaten, sondern ist auch der beste Schutz vor grenzüberschreitenden Gesundheitsgefahren. Zugleich müssen wir die internationalen Anstrengungen zur Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten verstärken".
Nach Gesprächen mit Experten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Monrovia besuchten die Minister auch eine mit deutscher Unterstützung betriebene Klinik, die seit 30 Jahren in Liberia arbeitet. Die German Liberian Clinic (Gerlib-Clinic) war selbst von der Ebola-Krise betroffen und musste im vergangenen Jahr auf dem Höhepunkt der Krise für einige Wochen geschlossen werden.
"Afrika hat starke Frauen", so Müller. „Deutschland mit dem diesjährigen G7-Vorsitz hat sich zum Ziel gesetzt, die Stärkung von Frauen und ihre Bedeutung für die Entwicklung ihrer Länder in den Fokus der Zusammenarbeit zu nehmen." Ziel des Programms ist es, die berufliche Bildung von Mädchen und Frauen in Liberia, auch in Technik- und Gesundheitsberufen, verstärkt voran zu treiben.