Herz-Kreislauf-Stillstand
Der Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses stellt die dritthäufigste Todesursache in Deutschland dar. Zu 120.000 Betroffenen pro Jahr wird der Rettungsdienst gerufen. In 60.000 Fällen können Reanimationsversuche unternommen werden. Nur 11 Prozent der Betroffenen überleben solch einen Notfall. Dabei ist Hilfe oft nicht weit entfernt. Das BMG und die BZgA setzen sich dafür ein, das Wissen über Laienreanimation in Deutschland zu erhöhen.
Ursachen eines Herzstillstandes
Ein Herz-Kreislauf-Stillstand ist meist die Folge einer Herzerkrankung, z.B. eines schwerwiegenden Herzinfarktes oder einer Herzrhythmusstörung, basierend auf einer Erkrankung der Herzkranzgefäße; ferner kann er durch eine akute Lungenembolie verursacht werden. In selteneren Fällen führen auch Erkrankungen des Gehirns (z. B. Schlaganfälle), Lungenerkrankungen, Vergiftungen oder Unfälle zum Stillstand des Herzens und einem daraus entstehenden Ausfall des Blutkreislaufs im Körper.
Die wichtigsten Anzeichen eines Herz-Kreislauf-Stillstandes sind plötzliche Bewusstlosigkeit, ein fehlender Puls und Atemstillstand.
Sofortige Hilfe ist überlebenswichtig
65 Prozent der Herz-Kreislauf-Stillstände treten zu Hause auf. In knapp der Hälfte der Fälle sind Familienangehörige, Passanten oder Arbeitskolleginnen und -kollegen in der Nähe, die sofort Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten könnten. Eine unverzüglich begonnene Herzdruckmassage verdoppelt bis verdreifacht die Überlebenschancen der Betroffenen. Da jede Sekunde zählt, ist es wichtig, dass Zeugen des Herz-Kreislauf-Stillstandes keine Scheu vor Wiederbelebungsmaßnahmen haben. Aber nur in 51,2 Prozent der Fälle wird eine Reanimation durch Laien begonnen.
10.000 Menschenleben könnten jedes Jahr zusätzlich gerettet werden, wenn sich mehr Menschen eine sofortige Herzdruckmassage zutrauen würden.
Nationale Aktionsbündnis Wiederbelebung
Das im Herbst 2016 ins Leben gerufene und von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) koordinierte „Nationale Aktionsbündnis Wiederbelebung (NAWIB)“ – ein Zusammenschluss von 13 Gründungsmitgliedern (Fachgesellschaften, Verbänden und Hilfsorganisationen) und weiteren Organisationen – setzt sich mit der Unterstützung des Bundesgesundheitsministeriums für eine Verbreitung des Wissens über Laienreanimation ein. Es will zeigen: Wiederbelebung ist ganz einfach, jeder kann Leben retten. Wichtig ist, überhaupt zu handeln. Im Ernstfall genügen wenige Schritte: Prüfen. Rufen. Drücken.
Ziel des NAWIB ist es, die bestehenden Maßnahmen zur Wiederbelebung in Deutschland zu bündeln und die Laienreanimationsquote stetig zu steigern. Weitere Informationen zum NAWIB sind unter www.wiederbelebung.de zu finden.