Ambulantisierung stationärer Einrichtungen im Pflegebereich und innovative ambulante Wohnformen
Mit der vorliegenden Studie wurden die im Rahmen von Reformen der Pflegeversicherung und des Heimrechtes in den vergangenen zehn Jahren geschaffenen Anreize zur Stärkung des ambulanten Pflegesektors und deren Folgen untersucht. Auf Basis von Auswertungen von Vertrags- und Abrechnungsdaten kann eine rückläufige Bedeutung der vollstationären Pflege zu Gunsten ambulanter Pflege gezeigt werden, wobei Umwidmungen stationärer Einrichtungen bisher Ausnahmefälle darstellen und die Veränderungen der Strukturen vor allem auf Neuzulassungen beruhen, häufig in Form der Kombination betreuten Wohnens mit Tagespflege.
Weiter macht die Studie deutlich, dass aus diesen Ambulantisierungseffekten erhebliche Kostenwirkungen zu erwarten sind. Ferner wird aufgezeigt, dass jedenfalls auf Grundlage der bislang vorliegenden Erkenntnisse ein Mehrwert für die Pflegebedürftigen bei neuen Versorgungsformen nicht eindeutig belegbar ist. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen bedarf es eingehender Prüfung in fachlicher wie finanzieller Hinsicht, welche konkreten Regelungsbedarfe aus den Ergebnissen der Studie entstehen und inwieweit die in der Studie vorgeschlagene Umstrukturierung des Leistungs- und Leistungserbringerrechts hier zielführend ist.