Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) werden im Rahmen dieses Projekts vier Simulationen durchgeführt. Sie dienen dazu, mögliche Folgen der Umsetzung des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) abzuschätzen. Die Simulationen 1 und 2 erfolgen im Jahr 2023 (Phase 1), die Simulationen 3 und 4 im Jahr 2024 (Phase 2) und reflektieren entsprechend den jeweiligen Stand der Reformdebatte.

Die Durchführung der Simulationen stützt sich auf öffentlich zugängliche Daten sowie Auswertungen des Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK), die im Auftrag des BMG erstellt und für die Simulationen zur Verfügung gestellt werden. Während in Phase 1 noch eine Implementierung der NRW-Leistungsgruppenlogik durch den Auftragnehmer die Basis der Auswertungen bildet, beruhen die Auswertungen in Phase 2 direkt auf den Auswertungen des InEK (Leistungsgruppen-Grouper, Datenlieferung Stand 30.9.2024). In beiden Fällen sind die damit einhergehenden Limitationen zu berücksichtigen. 

Die ersten beiden Simulationen zielen darauf ab, in einer frühen Phase der Reformdiskussion die Fallzahlen pro Leistungsgruppe ausgehend von einem am NRW-Modell orientierten Ansatz für jeden Krankenhausstandort zu ermitteln. Die Ergebnisse haben die Diskussion zu möglichen Anpassungsbedarfen im Jahr 2023 deutlich geprägt. Aufgrund der zwischenzeitlich erfolgten Weiterentwicklung des KHVVG haben diese Ergebnisse für die final im Dezember 2024 verabschiedete Version des KHVVG keine weitergehende Aussagekraft.

Die letzten beiden Simulationen befassen sich mit Auswirkungen auf die Versorgung der Bevölkerung (Versorgungsanalyse) sowie die Vorhaltevergütung (Kalkulation) und reflektieren zentrale Elemente des final verabschiedeten Gesetzestextes. Sie sind interaktiv ausgestaltet, um die Überprüfung verschiedener Implementierungsvarianten sowie möglichen krankenhausplanerischen Anpassungen durch die Bundesländer Rechnung zu tragen.

Das Projekt liefert somit für jede Phase des Gesetzgebungsprozesses relevante Erkenntnisse. Durch die zur Verfügung stehenden Auswertungen stehen insbesondere erstmals Aussagen zur Verfügung, die eine Bewertung für die gesamte Bundesrepublik und nicht nur einzelne Regionen oder Bundesländer zulassen.