Wie leistungsfähig ist das deutsche Gesundheitssystem? Und wie kann man das messen? Das sind die Leitfragen des vorliegenden Forschungsprojekts. Health System Performance Assessments (HSPA) beschreibt die systematische und kontinuierliche Messung der Leistungsfähigkeit von Gesundheitssystemen. Es dient gemäß Weltgesundheitsorganisation (WHO) dem Monitoring und der Bewertung von Gesundheitssystemen anhand ihrer übergeordneten Ziele und generiert so Evidenz für Politik, Wissenschaft und die Bevölkerung. Seit dem World Health Report 2000 der WHO haben viele Länder sowie internationale Organisationen (z.B. OECD) das Thema aufgegriffen und eigene HSPA initiiert. Das Forschungsprojekt verfolgte das Ziel über einen Zeitraum von drei Jahren erstmals ein HSPA für Deutschland zu pilotieren. Basierend auf einem konzeptuellen Gerüst des Gesundheitssystems bestehend aus fünf Performanz-Dimensionen (Zugang, Qualität, Bevölkerungsgesundheit, Responsiveness und Effizienz) sowie fünf kontextuellen Dimensionen wurden mehr als 100 Indikatoren identifiziert und anhand von regelmäßig verfügbaren Daten für Deutschland und acht Vergleichsländer über mehrere Jahre analysiert. Neben dem Gesamtbild der Leistungsfähigkeit ermöglichen die Ergebnisse der einzelnen Indikatoren einen detaillierten Blick auf Stärken und Herausforderungen des deutschen Gesundheitssystems. Nach einem ersten Durchlauf wurde das Vorgehen angepasst, die Analysen erweitert und die Ergebnisse in einem finalen HSPA-Bericht festgehalten. Daneben wurde in einem abschließenden Arbeitsschritt ein Manual zur dauerhaften und kontinuierlichen Durchführung eines HSPA mit Empfehlungen zur Verstetigung eines HSPA-Prozesses für Deutschland erstellt.