Prävention in der Schule
München hat von 2001 bis 2003 ein Projekt zur Sekundärprävention eingerichtet: Inside @ School, dessen wissenschaftliche Begleitung vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (damals noch BMG) und dem Bayrischen Sozialministerium gefördert wurde. Auf der Grundlage von Kooperationsvereinbarungen zwischen den Schulen und dem Träger betreuten sechs Suchtpräventionsfachkräfte über zwei Jahre je eine städtische Realschule bzw. ein Gymnasium und hatten den Auftrag, das System Schule als Externe für das Thema Sucht zu sensibilisieren und zu qualifizieren sowie gefährdete Kinder und Jugendliche möglichst früh zu erreichen und ihnen Hilfe anzubieten. Im Rahmen einer kontrollgruppengestützten Panelstudie konnten nach nur einem Jahr Untersuchungszeitraum signifikant positive Wirkungen der Projektarbeit nachgewiesen werden, z.B. auf das Konsumverhalten der SchülerInnen: eine im Vergleich mit den Kontrollschulen geringere Zunahme von Neu-RaucherInnen in den Interventionsschulen (IS), kein Anstieg des Alkoholkonsums in den IS im Untersuchungszeitraum und die niedrigsten Werte für Alkoholkonsum (überhaupt und hinsichtlich der Menge) und Trinkexzess(e) im letzten Jahr, eine geringe Nähe zu Haschisch. Darüber wiesen die Ergebnisse auf schultyp- und geschlechtsspezifische Unterschiede sowie auf Zusammenhänge von Konsumverhalten und Risiko- bzw. protektiven Faktoren hin. Schließlich zeigten sich positive Effekte für das Gesamtsystem Schule, wie z.B. die Abnahme klassischer Schulsanktionen wegen Konsumverhalten zugunsten sekundärpräventiver Maßnahmen.