Selbstheilung bei pathologischen Glücksspielern

Insgesamt weisen bundesweit 540.000 Betroffene im Alter von 16 bis 65 Jahren ein problematisches oder sogar pathologisches Glücksspielverhalten auf, dies entspricht bundesweit ca. einem Prozent der Bevölkerung. Nahezu zwei Dritteln dieser Spielerinnen und Spieler ist es jedoch gelungen, ihre Spielsucht zu überwinden,  dabei konnten achtzig Prozent  ohne Inanspruchnahme professioneller Hilfe ihre Abhängigkeit überwinden. Aufgrund des geringen Forschungsstandes zur Selbstheilung und des explorativen Forschungsansatzes wurde eine umfassende Studie durchgeführt, aus der empirisch fundierte Rückschlüsse für eine Optimierung des Spielerschutzes im Glücksspielbereich gezogen werden können.  

Insgesamt 347 Personen sind zu ihrem aktuellen und früheren Spielverhalten, zu glücksspielbezogenen Problemen, zur Inanspruchnahme von Hilfen, zu den Barrieren einer solchen Inanspruchnahme, zu Spielmotiven, zu kognitiven Verzerrungen und zum aktuellen Gesundheitsstatus befragt worden. Die Ergebnisse zeigen, dass Selbstheiler/innen sich hinsichtlich demografischer und sozialstruktureller Merkmale kaum von anderen problematischen Spieler/innen unterscheiden. Allerdings empfanden sie ihre Abhängigkeit als weniger schwerwiegend als Spieler/innen, die formelle Hilfe in Anspruch genommen haben. Die Analyse des Inanspruchnahmeverhaltens zeigt, dass die Remittierten mit formeller Hilfe in stärkerem Maße auch auf Angebote außerhalb des eigentlichen Suchthilfesystems zurückgreifen als dies bei den Selbstheiler/innen der Fall ist.

Drogen und Sucht
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