Studie: Pflege- und Unterstützungsbedarf sogenannter vulnerabler Gruppen
Vulnerabilität im Sinne erhöhter Erkrankungs-, Behinderungs- und Sterbewahrscheinlichkeiten findet sich besonders häufig dort, wo die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, deren volle Teilhabe an der Gesellschaft prekär oder beschädigt ist, mit engen oder armen materiellen Verhältnissen zusammentrifft (Gutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, 2007). Diese Gruppe benachteiligter Menschen ist von großer Bedeutung für eine nachhaltige Pflegepolitik. Diese zielt darauf, die Ungleichheit bei den Zugangschancen im Hilfesystem zu minimieren und die besonderen Pflege- und Unterstützungsbedarfe dieser Menschen zu berücksichtigen. Damit kann die Pflegepolitik einen Beitrag für die Lebensqualität, für den Erhalt und die Förderung von Selbständigkeit und Autonomie dieser Gruppen leisten.
Im Fokus des Vorhabens stehen die Pflege- und Unterstützungsbedarfe der drei folgenden vulnerablen Gruppen: 1. ältere Pflegebedürftige mit Migrationshintergrund, 2. ältere, armutsgefährdete pflegebedürftige Menschen, die alleine leben, und 3. ältere Menschen mit Behinderung, insbesondere mit geistiger Behinderung, und Pflegebedürftigkeit.
Ziel des Vorhabens war es, einen Überblick zu den spezifischen Pflege- und Unterstützungsbedarfen der drei vulnerablen Gruppen sowie zu Ansätzen bzw. innovationen Angeboten zu deren Deckung zu generieren. In diesem Zusammenhang wurde auch untersucht, inwieweit die Bedarfslagen bzw. spezifische Bedarfe der drei Gruppen in der gegenwärtigen Versorgungslandschaft bereits gedeckt werden. Weiterhin wurden Handlungsempfehlungen entwickelt, deren Umsetzung zu einer Verbesserung der Versorgungssituation der Zielgruppen beitragen könnte. Aufgrund des relativ niedrigen Erkenntnisstandes zu den oben genannten Fragestellungen hat das Vorhaben nicht den Anspruch, abschließende Erkenntnisse zu allen Fragen zu generieren