Gesundheitswirtschaft als Jobmotor

Die Gesundheitswirtschaft ist ein Beschäftigungsmotor. Im Gesundheitswesen arbeiteten derzeit 6,0 Millionen Menschen. Damit ist heute etwa jeder achte Erwerbstätige in dieser Branche tätig. Die Dynamik dieses Jobmotors zeigt sich in bemerkenswerten Beschäftigungszuwächsen.

In den letzten Jahren war kontinuierlich ein Anstieg der absoluten Beschäftigung sowie der Beschäftigungsanteile zu erfassen. Bei einer weiter gefassten Definition (inklusive Wellness, Gesundheitstourismus et cetera), die unter anderem in der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung des BMWK verwendet wird, arbeiteten im Jahr 2023 rund 8,3 Millionen Menschen in der Gesundheitswirtschaft. Damit stieg der Anteil der Beschäftigten in der Gesundheitswirtschaft an der Gesamtbeschäftigung auf 18,1%. Demzufolge wäre jeder sechste Erwerbstätige in dieser Branche tätig.

Unter den Erwerbstätigen im Gesundheitsmarkt haben Frauen einen hohen Anteil: Mehr als drei Viertel der Beschäftigten sind weiblich. Nach der Gesundheitsberichterstattung des Bundes ist die Zahl der 6 Millionen Beschäftigten im Gesundheitswesen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 35.000 (plus 0,6 Prozent) gestiegen. Es gab es einen deutlichen Beschäftigungszuwachs in der pharmazeutischen Industrie. Dort arbeiteten zum Jahresende 2022 rund 170.000 Personen. Das waren 6.000 oder 3,6 % mehr als im Vorjahr. Vergleichsweise hohe Beschäftigungszusätze verzeichneten Praxen sonstiger medizinischer Berufe wie zum Beispiel in physio- oder ergotherapeutischen Praxen. Zum Jahresende 2022 waren dort 557.000 Personen beschäftigt, bzw. 2,4 % mehr als im Jahr zuvor.

Im Jahr 2022 waren 449.000 Pflegefachkräfte in Krankenhäusern beschäftigt, das waren 5.000 (plus 1 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. In der ambulanten Pflege waren 169.000 und in (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen 695.000 Pflegefachkräfte beschäftigt. Ein Jahr zuvor waren es in ambulanten Pflegeeinrichtungen 169.000 und in (teil-)stationären Pflegeeinrichtungen 690.000 Pflegefachkräfte (plus 1 Prozent). Auch in Arztpraxen blieb die Zahl der Beschäftigten zwischen 2021 und 2022 nahezu unverändert. Ende des Jahres 2022 waren 734.000 Personen in Arztpraxen tätig, das waren 1.000 oder 0,1 % mehr als ein Jahr zuvor.

Eine Million Erwerbstätige in Deutschland sind in der industriellen Gesundheitswirtschaft tätig, davon 53 Tsd in Forschung und Entwicklung (F&E). In den letzten 10 Jahren hat die Beschäftigtenzahl um 0,9 % pro Jahr zugenommen (bzw. um 2,5 % in F&E). Jeder Erwerbstätige in der industriellen Gesundheitswirtschaft sorgt für 1,01 zusätzliche Erwerbstätige in der Gesamtwirtschaft (Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung des BMWK).

Die Gesundheitswirtschaft ist eine personalintensive Branche. Laut dem DIHK-Report zur Gesundheitswirtschaft 2023 rückte der Fachkräftemangel in der Branche wieder stärker in den Fokus. Die Sorge, in Zukunft nicht genügend geeignetes Personal zu finden, wird als großes Geschäftsrisiko gesehen.

Stand: 31. Oktober 2024

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