Gruppe der Sieben – G7
Die Gruppe der Sieben (G7) ist ein informelles Forum der sieben führenden Industrienationen und Demokratien. Zu den G7 gehören neben Deutschland Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, USA sowie die Europäische Union.
Die G7 versteht sich als Wertegemeinschaft, die sich u.a. für Freiheit und Menschenrechte, Demokratie und Rechtstaatlichkeit, Wohlstand und nachhaltige Entwicklung einsetzt. Auch das Thema Gesundheit hat in den vergangenen Jahren – nicht zuletzt durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Globale Gesundheit – an Bedeutung gewonnen. Die Beschlüsse der G7 sind nicht rechtsverbindlich. Sie haben dennoch eine spürbare politische Wirkung, denn angesichts des politischen und wirtschaftlichen Gewichts, das die G7-Mitglieder auf sich vereinen, strahlen ihre Entscheidungen auf viele andere Länder sowie internationale Organisationen aus.
Die G7 wird deshalb als informelles Forum bezeichnet, weil es keine festen Strukturen wie einen eigenen Verwaltungsapparat oder eine permanente Vertretung ihrer Mitglieder gibt. Umso wichtiger ist die Rolle der jeweiligen Präsidentschaft, die jedes Jahr zwischen den Mitgliedern wechselt. Die Präsidentschaft bestimmt die thematischen Schwerpunkte und organisiert die jährlichen Gipfel- und Fachministertreffen. Italien hat die Präsidentschaft in diesem Jahr von Japan übernommen und wird im Jahr 2025 von Kanada abgelöst.
Höhepunkt jeder G7-Präsidentschaft ist das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschef. Sie haben beim Gipfeltreffen die Gelegenheit, sich im persönlichen Gespräch zu globalen politischen Fragen auszutauschen und gemeinsame Positionen und Ziele abzustimmen. Die Themen für den G7-Gipfel werden dabei von den sogenannten Sherpas vorbereitet, den Chefunterhändlern der Staats- und Regierungschefs. Die Ergebnisse werden in gemeinsamen Erklärungen der Staats- und Regierungschefs (Kommuniqués) festgehalten.
Der G7-Prozess ist jedoch weitaus umfangreicher – er ist ein ganzjähriger Arbeitsprozess. In Arbeitsgruppen auf Expertenebene (Working Groups) sowie bei Treffen der Fachministerinnen und -minister (Ministers´ Meetings) stimmen die G7-Staaten gemeinsame Positionen und Initiativen in den jeweiligen Themengebieten ab. Stand ursprünglich das Thema Weltwirtschaft im Fokus der G7 (daher auch die Bezeichnung der Treffen als "Weltwirtschaftsgipfel"), gibt es heute zahlreiche Arbeitsgruppen u.a. zu Außenpolitik, Handel, Klima/Energie/Umwelt, Wissenschaft/Technologie und Gesundheit.
Bereits bei der deutschen G7-Präsidentschaft im Jahr 2015 war das Thema Gesundheit ein Schwerpunkt. Die damalige G7-Präsidentschaft wurde genutzt, um gemeinsam mit den anderen G7-Partnern wichtige Lehren aus der Ebola-Krise zu ziehen, um künftig eine bessere Reaktion auf weltweite Krisen dieser Art zu gewährleisten. Im Jahr 2022 stand die deutsche G7-Präsidentschaft unter dem Motto „Fortschritt für eine gerechte Welt“. Ein zentrales Ergebnis war das Bekenntnis, die Globale Gesundheit zu stärken, indem Pandemievorsorge- und reaktion verbessert werden.
Weitere Informationen
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Fragen und Antworten zur G7
Die Bundesregierung beantwortet auf ihrer Website die wichtigsten Fragen zur Gruppe der Sieben.
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Die deutsche G7-Präsidentschaft 2022
Deutschland hat seine G7-Präsidentschaft 2022 genutzt, um unter dem Motto „Fortschritt für eine gerechte Welt“ ein gesundes Leben, das Zusammenleben auf einem nachhaltigen Planeten, wirtschaftliche Stabilität, Investitionen in eine bessere Zukunft und ein starkes Miteinander weltweit zu fördern.
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Übersichtsseite: Globale Gesundheitspolitik
Weltweite Gesundheitsfragen verlangen nach Lösungen, die auch thematische Grenzen überschreiten. Das BMG fasst die wichtigsten Facetten einer modernen Globalen Gesundheitspolitik zusammen.