Impfungen und Gesundheitsversorgung bei Geflüchteten
Zu einer angemessenen medizinischen Versorgung von Geflüchteten gehört ein ausreichender Impfschutz. Schließlich zählen Impfungen zu den wirksamsten Maßnahmen, um die Verbreitung von Infektionskrankheiten zu vermeiden.
Impfungen und Gesundheitsversorgung bei Asylsuchenden und Asylantragsstellenden
Nach dem Asylbewerberleistungsgesetz müssen die zuständigen Behörden vor Ort sicherstellen, dass Geflüchteten frühzeitig notwendige Schutzimpfungen angeboten werden. Durch Verweis auf die entsprechenden Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung regelt das Gesetz einen bundesweit einheitlichen Standard bei der Versorgung von Geflüchteten mit Schutzimpfungen. So wird gewährleistet, dass Geflüchtete einen mit der Allgemeinbevölkerung vergleichbaren Impfschutz aufweisen.
Nach dem Gesetz für den Schutz vor Masern und zur Stärkung der Impfprävention (Masernschutzgesetz) müssen seit dem 1. März 2020 Personen vier Wochen nach Aufnahme in eine Einrichtung zur gemeinschaftlichen Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen einen vollständigen Impfschutz gegen Masern nachweisen. Dies gilt auch für Beschäftigte in diesen Einrichtungen.
Asylsuchende sollten grundsätzlich nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) altersgerecht geimpft werden. Die allgemeinen Hinweise der STIKO zur Durchführung von Schutzimpfungen sollen dabei berücksichtigt werden. Für alle Personen gilt, dass fehlende Impfdokumente kein Grund sind, empfohlene Impfungen nicht nachzuholen oder mit der Erstimmunisierung nicht zu beginnen. Es ist wichtig, möglichst frühzeitig nach Ankunft in Deutschland einen eventuell fehlenden Impfschutz nachzuholen.
Informationen für Migrantinnen und Migranten beziehungsweise Geflüchtete
Der Impfkalender sowie Impfaufklärungsmaterialien liegen in 21 Fremdsprachen vor. Das Bundesministerium für Gesundheit hat den Wegweiser durch das deutsche Gesundheitswesen "Gesundheit für alle" in 14 Sprachen veröffentlicht.
Weitere Hinweise für Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchtete enthält das Internetportal Migration und Gesundheit. Auf dem Portal werden gebündelt zahlreiche Informationsmaterialien zu Schutzimpfungen, Vorsorge zum Coronavirus und Infektionsschutzmaßnahmen sowie den Schwerpunktthemen "Gesundheitswesen", "Pflege" sowie "Sucht und Drogen" in mehreren Sprachfassungen zur Verfügung gestellt.