Aktuelle Informationen zum Thema Ebola
19. September 2014. Der Ebola-Ausbruch in Westafrika ist die schlimmste Epidemie seit der Entdeckung des Virus im Jahr 1976. Die betroffenen afrikanischen Staaten haben weder die Infrastruktur noch ausreichend medizinisches Personal, um die Epidemie ohne Hilfe zu überwinden. Die staatlichen Systeme drohen zusammenzubrechen. Die Epidemie gefährdet nicht nur die Sicherheit und Stabilität Westafrikas, sondern nimmt eine globale Dimension an. Die WHO und der Weltsicherheitsrat beurteilen die Lage weit dramatischer als noch vor einigen Wochen.
Die Bundesregierung unterstützt den Kampf gegen Ebola seit Monaten. Dazu gehören direkte Zahlungen an die WHO genauso wie die Unterstützung auch von Hilfsorganisationen, wie das Deutsche Rote Kreuz und "Ärzte ohne Grenzen" bei ihrem unermüdlichen Einsatz in den betroffenen Staaten. Seit über sechs Monaten helfen zudem medizinische Experten des Robert Koch Instituts und des Bernhard Nocht Instituts in der Krisenregion. Angesichts der dramatischen Lage in Westafrika wurden am 19.09.2014 weitere konkrete Maßnahmen vereinbart.
Unterstützung vor Ort
Die betroffenen Staaten benötigen vor allen Dingen Behandlungsmöglichkeiten für Patienten und medizinisches Personal.
Für den Aufbau und den Betrieb von Krankenstationen sind weitere freiwillige Helfer dringend nötig. In einem gemeinsamen Aufruf bitten Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe, der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Dr. Rudolf Seiters und der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, medizinisches Personal um Unterstützung im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika.
Das Engagement vor Ort wird durchdie notwendigen Rahmenbedingungen abgesichert. Zudem gilt: Im Notfall können sich die Helfer darauf verlassen, dass Sie nach Deutschland zurückgeholt und dass Sie in Deutschland fachgerecht medizinisch behandelt werden.
Freiwillige medizinische Helfer können sich ab sofort über das Online-Bewerbungssystem des Deutschen Roten Kreuzes für diesen Hilfseinsatz melden unter: https://drkhrnet.drk.de/Home
Ausbreitung eindämmen
Genauso wichtig wie die Hilfe in den betroffenen Staaten ist es, einer weiteren Ausbreitung des Erregers auf andere Staaten entgegenzuwirken. Das Bundesgesundheitsministerium investiert daher auch in die Erforschung für Therapien und Impfstoffe. Gleichzeitig wird die Ausbildung von medizinischem Personal vor Ort und in den Nachbarstaaten unterstützt, denn eine Eindämmung der Krankheit kann nur gelingen, wenn mit den Kräften vor Ort zusammengearbeitet wird.
Expertenteams aus Deutschland sollen daher Ärzte und Pflegepersonal aus den betroffenen Staaten ausbilden. Damit wird das örtliche medizinische Personal in die Lage versetzt werden, mit Ebola infizierte Patienten zu erkennen und sachgerecht zu versorgen. Das erste Expertenteam bereitet sich derzeit vor und wird im Oktober seine Arbeit aufnehmen.
Keine akute Gefahr in Deutschland
Durch das hervorragende Gesundheitssystem in Deutschland besteht für die Bürgerinnen und Bürger kein Anlass für Sorgen. Für die Sicherheit im Land sorgen z.B. folgende Faktoren:
- Deutschland verfügt über sieben hoch spezialisierte Behandlungszentren für infizierte Patienten, deren technische Maßnahmen (Schleusen, Dekontaminationsanlagen) ein versehentliches Entweichen des Erregers verhindern.
- Die Flughäfen Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, München und Berlin Brandenburg sowie die zuständigen Gesundheitsbehörden sind auf Fälle hochinfektiöser Krankheiten bei Reisenden vorbereitet und halten Notfallpläne, spezielle Räumlichkeiten für die Untersuchung von Reisenden und die Möglichkeit zur Absonderung von Patientinnen/Patienten in einem Krankenhaus oder einer anderen geeigneten Einrichtung vor.
- Seit 2003 gibt es in Deutschland das Netzwerk aus Kompetenz- und Behandlungszentren für das Management und die Versorgung von Personen mit hochkontagiösen und lebensbedrohlichen Erkrankungen (STAKOB).