Kabinett beschließt Strategie zur Eindämmung sexuell übertragbarer Infektionen

6. April 2016. Das Bundeskabinett hat heute den Entwurf einer Strategie zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C sowie anderer sexuell übertragbarer Infektionen ("BIS 2030 – Bedarfsorientiert, Integriert, Sektorübergreifend") beschlossen. BIS 2030 ist eine vom Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam vorgelegte Strategie. Sie wird nun Bundestag und Bundesrat zugeleitet.

06. April 2016

In den letzten drei Jahrzehnten haben wir im Kampf gegen HIV und AIDS wichtige Fortschritte erzielt. Unsere erfolgreiche Präventionsarbeit und eine hochwertige Behandlung haben dazu geführt, dass Deutschland zu den Ländern mit den niedrigsten HIV-Neuinfektionsraten in Europa gehört. Die aktuellen Zahlen zeigen aber auch, dass die Anstrengungen nicht nachlassen dürfen. Dabei ist es wichtig, alle sexuell und durch Blut übertragbaren Krankheiten in den Blick zu nehmen. Dadurch können Gemeinsamkeiten in der Prävention, Testung, Diagnostik genutzt und die Versorgung der Patientinnen und Patienten insgesamt verbessert werden. Zusammen mit den Bundesländern, Verbänden und Selbsthilfeorganisationen können wir so HIV, Hepatitis B und C  und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten noch wirksamer bekämpfen.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe

BIS 2030 schafft einen integrierten Ansatz

Eine wichtige Grundlage für BIS 2030 bildet die HIV/AIDS-Bekämpfungsstrategie von 2005. Mit dieser hatte die Bundesregierung erstmals Handlungsfelder zur nationalen und internationalen Eindämmung des Virus sowie der Erkrankung beschrieben. BIS 2030 steht für eine wegweisende Neuausrichtung der bisherigen Strategie. Einerseits berücksichtigt sie neueste Erkenntnisse, andererseits integriert sie weitere sexuell übertragbare Infektionen, deren Übertragungswege und -risiken mit denen des HI-Virus vergleichbar sind. Gemeinsamkeiten in der Prävention, Diagnostik und Testung der Krankheiten sowie bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten lassen sich auf diese Weise besser nutzen.

Allgemein gelten "Früherkennung und Prävention" als Schlüsselbereiche von BIS 2030, erhöht das frühzeitige Erkennen einer Infektion doch oftmals die Chancen auf eine schnellere Heilung sowie die Vermeidung von Spätfolgen und weiteren Übertragungen. Daher richtet die Strategie Präventions- und Versorgungsangebote passgenau auf verschiedene Altersgruppen und Lebensbereiche aus. Im Mittelpunkt steht dabei, Wissen über die Krankheiten, ihre Übertragungswege und die Schutzmaßnahmen zu vermitteln. Dabei dienen aktuelle Daten als Basis für die Planung und Durchführung von Maßnahmen.

Eine Vernetzung der staatlichen Institutionen, dem Gesundheitsbereich, freien Trägern, Selbsthilfeorganisationen und anderen Akteuren soll gewährleisten, dass betroffene Menschen mit abgestimmten Maßnahmen besser erreicht und Ressourcen gebündelt werden.

Internationaler Anstrengungen von BIS 2030

Auf internationaler Ebene wird die deutsche Entwicklungspolitik darüber hinaus ihre Anstrengungen fortführen, allen Betroffenen Zugang zu Behandlung und sozialer Absicherung zu ermöglichen. Dazu gehört beispielsweise, konkrete Maßnahmen der HIV-Bekämpfung eng mit der nachhaltigen Stärkung von Gesundheitssystemen und Frauenrechten zu verzahnen. Zudem berücksichtigt BIS 2030 die besonders schwierige Lage von Menschen, die sich etwa infolge humanitärer Katastrophen auf der Flucht befinden. So besteht zum Beispiel die Möglichkeit, Präventions- und Schutzmaßnahmen in lokale HIV-Programme der Aufnahme- und Transitländer zu integrieren.

Neben bilateralen Programmen der Entwicklungszusammenarbeit wird die Bundesregierung daher international auch weiterhin den Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria unterstützen. Maßstab ist und bleibt das Ziel der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, die AIDS-Epidemie bis zum Jahr 2030 zu beenden und Hepatitis sowie andere übertragbare Infektionen zu bekämpfen.

Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung.

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