#FokusImpfen: Mit Impfungen gegen Meningitis A in Afrika
5. Februar 2016. Lange Zeit war Meningitis A in Afrika südlich der Sahara eine Krankheit mit meist tödlichem Ausgang. Seit 2010 gibt es einen Impfstoff. Heute gilt die Krankheit in den 26 Ländern des sogenannten Meningitisgürtels als nahezu ausgerottet.
Es ist noch nicht lange her, da fochten Mediziner südlich der Sahara einen nahezu aussichtslosen Kampf. Der übermächtige Gegner: Meningitis A. Vor 20 Jahren kostete die Form der Hirnhautentzündung 25.000 Menschenleben. Und noch 2009 starben allein in Nigeria und im Niger über 1000 Infizierte. Doch auch Überlebende traf mitunter ein schweres Schicksal: Innerhalb weniger Stunden kann die Meningitis A dauerhafte Hirnschädigungen und Lähmungen verursachen und macht aus jungen Menschen Pflegefälle.
2010 kam "MenAfriVac". Der Impfstoff hat bislang mehr als 220 Millionen Menschen in 16 Ländern des sogenannten Meningitisgürtels gegen die Krankheit immunisiert. Zehn weitere Staaten müssen die volle Markteinführung der Impfung weiter vorantreiben. Binnen eines Jahres, von 2009 bis 2010, sank die Zahl der im Labor bestätigten Fälle von knapp 2000 auf 430. 2013 traten vier Fälle auf. Insgesamt gilt die Meningitis in den 26 Staaten südlich der Sahara heute als nahezu ausgerottet. 90 Prozent der Menschen, die den Impfstoff MenAfriVac erhalten hatten, verfügten bei Untersuchungen noch fünf Jahre später über schützende Antikörper.
Impfung als festen Bestandteil etablieren
Nun kommt es vor allem darauf an, Nachhaltigkeit zu schaffen. "Wir haben die Meningitis-A-Epidemie in Afrika fast eliminiert, aber der Job ist noch nicht erledigt", sagt etwa Jean-Marie Okwo-Bele, bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Director of Immunization, Vaccines and Biologicals. "Unsere spektakulären Erfolge gegen die Meningitis A durch Massenimpfungskampagnen gerät in Gefahr, wenn Länder keinen Schutz auf hohem Niveau sicherstellen. Sie müssen den Impfstoff als festen Bestandteil in ihre regulären Impfpläne für Kinder aufnehmen."
Geschieht dies, dann ließe sich vielleicht auch eine andere Krankheit weiter zurückdrängen. Laut einer Studie der Fachzeitschrift "Clinical Infectious Diseases" sank in den Ländern, die die Meningitis-A-Impfkampagne bei 1- bis 29-Jährigen komplett durchgeführt hatten, die Tetanusrate bei Neugeborenen um 25 Prozent.