Tag der Organspende
München, 4. Juni 2016. Der bundesweite "Tag der Organspende" steht unter dem Motto "Richtig. Wichtig. Lebenswichtig." Die zentrale Veranstaltung fand in diesem Jahr mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe am 4. Juni in München statt.
Nach einem Ökumenischen Dankgottesdienst wurde am Samstagvormittag die zentrale Großveranstaltung der DSO (Deutsche Stiftung Organtransplantation) mit einem Grußwort von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe in München eröffnet. Das Bühnenprogramm und die Pavillons der Verbände und gemeinnützigen medizinischen Vereine boten die Möglichkeit, sich über die Organspende zu informieren und für persönliche Gespräche. Zahlreiche Aktionen haben zum Mitmachen und Erleben eingeladen.
In München wird auch sichtbar, was die Entscheidung zur Organspende tatsächlich bedeuten kann. Bei der Aktion "Geschenkte Lebensjahre" versammeln sich Organempfänger auf der Bühne – jeder mit einem Schild, auf dem die individuelle Anzahl seiner geschenkten Jahre steht. 882 zusätzliche Lebensjahre sind in diesem Jahr in München zusammengekommen.
Entscheidungen zur Organ- und Gewebespende
Anlässlich des Tags der Organspende hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am 1. Juni 2016 erste Ergebnisse der bundesweiten Repräsentativbefragung „Einstellung, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende in Deutschland 2016“ veröffentlicht.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe: "Ich werde oft gefragt, ob ich selbst einen Organspendeausweis besitze. Den habe ich und trage ihn mit großer Überzeugung immer bei mir. Es ist gut, dass 81 Prozent aller Menschen in Deutschland der Organ- und Gewebespende aufgeschlossen gegenüberstehen. Allerdings hat nur ein Drittel der Bevölkerung tatsächlich einen Organspendeausweis. Ich wünsche mir, dass noch mehr Menschen in Deutschland eine bewusste Entscheidung treffen und in einem Organspendeausweis festhalten. Denn diese Entscheidung kann Leben retten."
Die überwiegend positive Einstellung zum Thema Organ- und Gewebespende ist seit 2010 konstant hoch und liegt in diesem Jahr bei 81 Prozent (2010: 79 Prozent). 32 Prozent der Befragten besitzen einen Organspendeausweis. Daneben spielt die Patientenverfügung bei der Dokumentation der Entscheidung zur Organ- und Gewebespende eine Rolle: 9 Prozent aller Befragten haben diese in einer Patientenverfügung schriftlich festgehalten, teilweise zusätzlich noch zu einem Organspendeausweis.
Wer sich entscheidet, stimmt meist einer Organ- und Gewebespende nach dem Tod zu (74 Prozent). Auf die Frage nach den Motiven geben 77 Prozent an, dass sie anderen Menschen helfen wollen.
Ein umfangreiches Informationsangebot zum Thema Organ- und Gewebespende finden Sie auf der Seite der BZgA unter www.organspende-info.de. Außerdem wird die Informationskampagne vom Bundesministerium für Gesundheit und der BZgA im Herbst 2016 unter dem Motto "Organspende – die Entscheidung zählt" fortgesetzt.