Lauterbach: Große Reformen für den Praxisalltag auf dem Weg

Entbudgetierung, Entbürokratisierung und Digitalisierung: Das waren die Kernthemen eines Treffens zwischen Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach und Vertreterinnen und Vertretern der Ärzteschaft. „Wir haben uns getroffen, um gemeinsam über Entlastungen im Praxisalltag der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte zu sprechen. Unnötige Bürokratie bauen wir ab. Zudem werden wir bei der hausärztlichen Versorgung eine Entbudgetierung vornehmen und die Art und Weise, wie die Praxen vergütet werden, verändern“, so der Minister auf der anschließenden Pressekonferenz.

09. Januar 2024

Entbudgetierung der hausärztlichen Leistungen

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Maßnahmenpaket zur Stärkung der ambulanten ärztlichen Versorgung

Mit der aktuell vorbereiteten Reform der hausärztlichen Versorgungsstruktur werden alle hausärztlichen Leistungen entbudgetiert. Reicht die reguläre Vergütung nicht aus, leisten die Kassen für darüber hinaus erbrachte Leistungen Ausgleichszahlungen. Für die Behandlung chronisch erkrankter Erwachsener wird eine Versorgungspauschale eingeführt. Für Hausarztpraxen, die maßgeblich die hausärztliche Versorgung aufrechterhalten, wird künftig eine Vorhaltepauschale vorgesehen.

Die Praxen, die Hausbesuche übernehmen und viele Patienten versorgen, sind besonders bedeutsam für die hausärztliche Versorgung. Sie erhalten in Zukunft Vorhaltepauschalen für die angebotenen Leistungen - ähnlich wie im Krankenhaussektor. Darüber hinaus verabschieden wir uns von der Quartalspauschaule zugunsten einer Jahrespauschale. Dadurch werden unnötige Arztbesuche von chronisch Kranken vermieden – Krankschreibungen und Konsultationen können dann telefonisch gemacht werden. Das ist eine große Reform: Viel weniger Menschen im Wartezimmer und dafür eine viel intensivere Versorgung in den Praxen.

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach

In der ambulanten Vergütung wurden bereits im vergangenen Jahr wirksame Verbesserungen für eine gerechtere Vergütung in der ärztlichen Versorgung erzielt. So wurden die Zuschläge bei schnelleren und extrabudgetär vergüteten fachärztlichen Behandlungen nach Terminvermittlung ausgeweitet und die Budgetierung in der Kinder- und Jugendmedizin abgeschafft.

Entlastung durch Digitalisierung

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach möchte zudem die Ambulantisierung fördern und Praxen von zeitraubender Zettelwirtschaft durch Digitalisierung entlasten. Vor allem die ab 2025 zur Verfügung stehende elektronische Patientenakte (ePA) wird es den behandelnden Medizinern ermöglichen, sich schneller und bürokratieärmer abzustimmen, einen Überblick über bereits verschriebene Medikamente zu erhalten und die Behandlung ohne viel Aufwand zu dokumentieren.

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