Sexuelle Gesundheit und HIV / sexuell übertragbare Infektionen in trans und abinären Communities
Ressortforschung im Handlungsfeld „Gesundheitsförderung und Prävention“
Motivation
Trans und nicht-binäre Menschen fühlen sich nicht dem Geschlecht zugehörig, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, bzw. nicht ausschließlich einem einzelnen Geschlecht. Trans und nicht-binäre Menschen werden oft diskriminiert und benachteiligt, auch in der medizinischen Versorgung. Für diese Menschen besteht laut Studien in vielen Regionen der Welt ein erhöhtes Risiko an HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen zu erkranken. Wie viele Menschen in Deutschland leben, die sich als trans oder nicht-binär identifizieren, und wie viele von sexuell übertragbaren Infektionen betroffen sind, ist nicht bekannt. Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist es, den gesundheitlichen Bedarfen von trans und nicht-binären Menschen durch verbesserte Schutzkonzepte und angepasster Versorgung besser gerecht zu werden.
Ziele und Vorgehen
Das Vorhaben hat zum Ziel, mehr Erkenntnisse über die Bedarfe zu sexueller Gesundheit von trans und nicht-binären Menschen zu gewinnen und die vorhandenen Angebote hinsichtlich ihrer medizinischen Versorgung zu erfassen, zu bewerten und Versorgungslücken zu identifizieren. Dazu befasst sich das Vorhaben mit mehreren Forschungsfragen. Mithilfe von Fokusgruppen- und Einzelinterviews sowie Online-Befragungen soll bestimmt werden, in welchem Ausmaß diese Gruppen von HIV und sexuell übertragbaren Infektionen betroffen sind und welche Faktoren die sexuelle Gesundheit dieser Gruppen beeinflussen. Weiterhin ist eine Erhebung geplant, um festzustellen, welche Bedarfe bei trans und nicht-binären Menschen zu sexuell übertragbaren Infektionen und HIV in Bezug auf Schutzmaßnahmen, Beratung und Versorgung bestehen. Das Vorhaben sieht dabei eine besondere Einbindung von trans und nicht-binären Menschen an diesem Vorhaben vor und wird kontinuierlich durch einen Projektbeirat mit Vertreterinnen und Vertretern der trans und abinären Community und wissenschaftlichen Akteurinnen und Akteuren begleitet.
Perspektiven für die Praxis
Die wichtigsten Erkenntnisse des Vorhabens und die daraus abgeleiteten Empfehlungen sollen in einer Broschüre zusammengefasst werden, welche Betroffenen sowie Personen, die an Prävention, Beratung und Testangeboten beteiligt sind, zur Verfügung gestellt werden soll. Die Ergebnisse des Vorhabens können dazu beitragen, bestehende Barrieren, die den Zugang zu Versorgungsangeboten für trans und nicht-binäre Menschen beeinträchtigen, zu erkennen und abzubauen. Weiterhin können förderliche Faktoren und Maßnahmen bestimmt werden, die zur Verbesserung der medizinischen Versorgung dieser Menschen beitragen.
Fakten zum Projekt
Projektleitung
Deutsche AIDS Hilfe
Silke Klumb
Wilhelmstr. 138
10963 Berlin
Robert Koch-Institut
Dr. Uwe Koppe
Nordufer 20
13353 Berlin
Projektlaufzeit
1.10.2020 bis 31.12.2022
Ansprechperson
Dr. Beatrix Schumak
DLR Projektträger
projekttraeger-bmg(at)dlr.de
Weitere Informationen
https://www.aidshilfe.de/sexuelle-gesundheit-trans-enby-communities
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/H/HIVAIDS/Studien/TASG.html
https://befragungen.rki.de/tasg